Also verkürzt kann man sagen, dass ein Superreicher 100 mal mehr CO2 verursacht als einer der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung. Und ein „Normal“-Reicher (so wie wir) etwa 10 mal mehr. Immerhin. Grund genug, unser Leben zu vereinfachen, haben wir jedenfalls.
Mit Interesse las ich ihren Blog. Zum Thema
Das Flugzeug wäre eh geflogen
kann ich hinzufügen.
Ich steuere selbst beruflich eine Boeing 737. Ich kann mich über die verschiedenen Meinungen nur wundern. Tatsächlich sagt das Energiesteuergesetz laut Wikipedia:
Für landwirtschaftliche Zwecke verwendeter Kraftstoff ist steuerbegünstigt (Agrardiesel), während für Dieselloks der Normalsatz angewendet wird.
Kerosin (Jet A-1) und Flugbenzin (AvGas) sind zur gewerbsmäßigen Beförderung von Personen oder Sachen durch Luftfahrtunternehmen steuerfrei.
Das heißt, während Bahn, Bus und Auto sehr wohl Mineralölsteuern bezahlen, tanken Lufthansa & Co gerade mal für 45 Eurocent der Liter.
Das ist genauso als wenn sie den Kartoffelbauer von der Mehrwertsteuer befreien und dem Getreidebauer den doppelten oder dreifachen Satz abverlangen. Essen Sie gerne bei McDonalds? Dann sind Sie fein raus und freuen sich über immer billigere Fritten. Trinken Sie aber lieber Bier, dann werden Sie mit der Zeit doch sauer. Freiwillig nicht mehr zu McDonalds gehen, nur noch Pasta essen und Bier trinken würde da herzlich wenig ausrichten. Jedes Kind kann ausrechnen, dass McDonalds und die meisten Kartoffelbauern steinreich werden, während Sie Frust und Gnochi mit Wodka runterspülen.
Die Vorschläge der Studie des Umweltbundesamtes spitzen das bestehende Missverhältnis weiter zu. Jede Tankfüllung schlägt dann mit €35,- extra zu Buche während das Mallorca-Ticket gleich billig bleibt. Da ist schnell klar wo der nächste Wochenendtrip oder die Urlaubsreise hingeht! Müssten Lufthansa&Co das Gleiche bezahlen wie wir, kostete das €24,99 Ticket nach Mallorca geringfügig mehr, €29,99. Die Treibstoffkosten haben keinen großen Einfluß auf den Ticketpreis. Sehen Sie selbst unter: https://blog.zeit.de/teilchen/2016/05/19/flugpreise-zusammensetzung-tickets-treibstoff-gebuehren/
Erinnern Sie sich noch als die Fluggesellschaften Treibstoffzuschläge verlangten? 1999 hatte sich der Kerosin Preis binnen 9 Monaten verdoppelt. Damals wurden €2,- für Inlandsflüge und €7,- für interkontinentale Flüge verlangt. Zu Recht machen Viele sich Sorgen über steigende Lebenshaltungskosten. Dass aber niemand beklagt, dass das wöchentliches Opfer an der Zapfsäule vollständig vom rasant wachsenden Flugverkehr aufgegessen wird ist verwunderlich. Die Luftfahrt rechnet mit stabilen Wachstumsraten von 6 bis 8%! Das entspricht einer Verdoppelung innerhalb von 12 bis 9 Jahren. Wenn wir in Zukunft noch nach Venedig, Nizza oder Amsterdam fliegen wollen, sollte uns das ein oder andere mal ein kleines Opfer wert sein.
während Sie so begeistert über die Ignoranz des Pöbels geschrieben haben, ist mir mittlerweile aufgefallen, dass @12062020olympia mit Marian Wendt wirbt.
Wendt ist im Berliner Kreis der CDU, also in einem Freundeskreis von EIKE und Afd mit Bosbach, Lengsfeld und Co.
Oh, vielen Dank für diesen Hinweis. Gibt es dafür Belege? Links? Schlechte Gesellschaft. Allerdings ist er der Vorsitzende des Petitionsausschusses und in sofern ist verständlich, dass man ihn gefragt hat. Ich kannte ihn vorher nicht, obwohl ich mich für politisch informiert halte. Frau Lengsfeld ist mir aber sehr wohl ein Begriff =:-(.
Was meinen Sie mit Pöbel? Solche Wörter benutze ich nicht. Ich denke sie nicht einmal. Ich bin vielleicht Professor, aber ich bin auch Ossi, dort gab es diese Klassenunterschiede nicht. Handwerker waren dort reich, nicht Akademiker. Und LinguistInnen sind eh anders drauf als der Rest der AkademikerInnen. #Chomsky
1. Belege für das Video mit Wendt? Natürlich werben die vielen engagierten Leute außerhalb des kleinen Kreises fleißig für 12062020olympia, da haben Sie das Video sicher schon gesehen.
Berliner Kreis und alles andere: einfach googlen.
2. Pöbel: Ihr Text trieft vor Arroganz. 2 Beispiele zur taz: Die hat gefälligst zum Projekt zu fahren. Wenn Sie der taz etwas schicken, hat die Redaktion es zu lesen und umzusetzen.
– Ach, ein drittes: „Und sie hätte wissen können, dass Olympia am Freitag vor und während der regulären #1JahrNurBlockiert-Demo bei FFF im Invalidenpark war.“ – mag sein, nur hat es 12062020olympia nicht mal geschafft, die versprochenen ‚Probe‘ der ‚Petitionen‘ hinterher irgendwo zu erwähnen.
Ja, das könnte ich länger belegen, aber dann doch lieber öffentlich woanders, wo Sie nicht à la einhorn Kommentare löschen können.
Das wäre als Karikatur vielleicht lustig: der Crowdfunder wird immer weniger öffentlich sichtbar, je länger er läuft.
(Ja, ich seh auch die Zahlen und die naiven Promis, die jetzt kurzfristig aufspringen)
Das Video habe ich gesehen, ich habe es sogar verlinkt. In meinem ersten Post. Vielen Dank für den Hinweis auf den Berliner Kreis und EIKE. Aber irgendwie ist Wendt dennoch der Vorsitzende des Petitionsausschusses. In dieser Funktion kann man doch mit ihm reden, oder nicht? So lange man nicht seine sonstigen Ansichten verbreitet. Zu 2: Tut mir Leid, wenn Sie das arrogant finden. Ich gehöre nciht zu den OrganisatorInnen, weiß also nicht, ob die taz zum Auftakttrefffen eingeladen war. Ich hoffe es aber sehr. Und selbst wenn nicht, so hätten interessierte JournalistInnen dennoch aus den sozialen Medien davon erfahren können. Ich erwarte als taz-Leser und -Genosse, dass sich die taz um soziale und ökologische Bewegungen kümmert, das ist schließlich ihr Hauptgebiet und ihr Alleinstellungsmerkmal. Dass die taz Material liest, das ihr die LeserInnen zuschicken, erwarte ich in der Tat. Dafür gibt es wie bei anderen auch eine eigene Stelle: die LeserInnenbriefredaktion. Über eine Umsetzung hätte ich mich gefreut, aber ich habe sie nicht erwartet. In meinem Kommentar habe ich nur gesagt, dass sie es gewusst haben müssen. Alle Leute, die sich für Olympia einsetzen arbeiten ehrenamtlich. Viele Sachen wurden falsch angegangen oder sind mangels Ressourcen hinten runtergefallen. Sie sind von Ihrem Sessel aus in einer viel besseren Position und das ist es, was mich aufregt, an Ihren Kommentaren und an der taz: Sie können mit ein paar Zeilen einfach viel Schaden anrichten, der hinterher nicht so leicht aufgeräumt werden kann. Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Die OrganisatorInnen haben sicher aus denselben Gründen abgeschaltet.
Sorry, dass das so lang wird. Ich werde echt nicht überrascht sein, wenn Sie das hier löschen. Nach 4 Wochen „Olympia“ anschauen, erwarte ich das wirklich von „1206“.
3. Das Abschalten der Telegram Gruppe war echt krass, wie viele Leute hat das abgeschnitten?
Allein schon, dass dort keiner der anderen Macher Herrn Thole mal gebremst hat, passt leider allzu gut in mein Bild von Zeilers Projekt, das ich detailliert belegen kann (aber sicher nicht hier).
4. Linguistik: Da könnte man Ihren Text lange analysieren. Dieses Schema „X ist auch gegen Y (das gut ist), also ist Z doch auch gut“ hat es ein paar der Aktiven ja echt angetan.
Und auch das: „Um 1930 waren Leute zu sehr zerstritten, danach kam das Dritte Reich, also dürft ihr uns jetzt nicht so sehr kritisieren.“
Schade, das hat mich vor ein paar Tagen doch echt enttäuscht. Wir haben uns ein paar mal an der FU in den 2000ern gesehen.
Naja, macht halt weiter. Jetzt kommt wohl am 24. ein Großspender um die Ecke für Zeilers Geldsammel-Traum – und dann werden es all die Unwissenden endlich richtig verstehen!!
Ich würd das, wenn es nicht so viel Geld und Zeit verschwenden würde, im Grunde echt gern sehen: wie dann plötzlich 12062020olympia sich öffnet, die Kommentare wieder freigibt, auf Anfragen reagiert … real werden dann vermutlich nur viele Initiativen (verständlicherweise) Aufmerksamkeit abhaben wollen.
Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Ich habe die Twitter-Diskussionen gesehen, das hat mir gereicht. Die Argumente waren immer dieselben, ich habe einige in meinen Blog-Posts aufgegriffen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie auch meine Tweets immer auf dieselbe Art und Weise kommentiert und ich habe Sie dann blockiert. Das alles ist einfach auch eine Ressourcen-Frage. Zu 4. das werden Sie in meinen Texten nicht finden. Bitte analysieren Sie! Zu der Sache mit 33 stehe ich. Das ist ein typisch linkes Problem, hat neulich auch jemand in ganz anderem Kontext (USA) festgestellt. Der Punkt ist: In dem taz-Artikel ist keine Kritik enthalten. Kein einziger Punkt ist stichhaltig. Der Artikel ist einfach nur unterirdisch und hätte vielleicht auf die Meinungsseite gekonnt. Es gibt ein einziges echtes aber nciht besonders starkes Argument gegen Olympia. Das ist implizit in der taz von heute enthalten, aber entweder ist das der taz nicht klar oder sie waren zu feige, das explizit zu machen. Es wäre ja auch nur ein einziger Satz gewesen. Kein Artikel. Welches dieses Argument ist, verrate ich am 25. =:-)
Die Diskussion ist etwas asymmetrisch. Ich diskutiere mit Klarname und Bild, sie mit Pseudonym und anonym. Ich habe in den 2000ern sehr viele Menschen an der FU gesehen, kann Sie also nicht zuordnen.
Sie haben es genau verstanden: Es geht um die Initiativen. Genau darum und genau darum, dass sie Aufmerksamkeit bekommen. Dafür haben die OrganisatorInnen wohl nun den stressigsten Monat ihres Lebens erlebt.
Ansonsten kann ich diese Diskussion hier auch nicht beliebig weiterführen, aber es scheint ja auch alles gesagt zu sein. Ich bin nicht Olympia und wieso Sie Olympia-Erwartungen auf diesen Blog übertragen, ist mir unklar, aber auch ich habe nur beschränkte Ressourcen und werde die Kommentarfunktion für den Artikel demnächst dann abschalten. (Ich glaube, das geht auch automatisch …) Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit für ein Gespräch und ich finde heraus, was Sie eigentlich wollen.
Danke für die Nachfrage. Ich habe das Tortendiagramm für die Zusammensetzung des Ticketpreises aus der FAQ in das Dokument eingefügt. Die genaue Kalkulation ist mir nicht bekannt, aber für das Betreiben des Stadions braucht man Strom, für den Transport der Musik-Anlagen eventuell Benzin/Diesel usw. Das kann man kompensieren. Ich finde es sehr gut, dass das eingerechnet ist. Zusätzlich werden Tickets für 31,40€ angeboten, bei denen dann auch die Anreise pauschal kompensiert wird. Ich brauche das nicht, weil ich mit dem Fahrrad komme. =:-)
Wegen des Zeitarguments: Es sollte auch der Zeitaspekt mit Anreise Flughafen-Innenstadt mit eingerechnet werden. Z.B. ist Berlin München mit 4h von Zentrum zu Zentrum (Bahn) und Zentrum->Flughafen->Sicherheitskontrolle->Flug->Flughafen->Zentrum inzwischen etwa gleich lang, und Bahnfahren ist mMn deutlich entspannter als fliegen, wo die Zeit meist weniger gut genutzt werden kann.
Ja, danke für den Hinweis! Ich ändere das noch mal. Es war jetzt für Hamburg-Stuttgart, das ist wirklich eine lange Strecke. Herzliche Grüße Stefan (Müller)
Ich leg das mal auf die Goldwaage: „Ich weiß nicht, ob sie Erfolg haben werden, aber ich weiß, dass es sehr wichtig ist, etwas zu tun.“
Ich denke: nein, nicht „etwas“, sondern „etwas richtiges“ zu tun!
Unter vielen Bildunterschriften steht: A blockiert x, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Ich frage mich, ob das nicht einer intellektuellen Disqualifikation gleichkommt. Aufmerksamkeit wird ohne Frage erreicht. Aber wofür? Entsteht nur Aufmerksamkeit (und Aggression/Verärgerung) für die Blockaden oder auch Aufmerksamkeit im positiven Sinne für die verfolgten Klimaziele? Meine Wahrnehmung ist die, dass diese Blockade-Aktionen komplett nach hinten losgehen. Mag sein, dass damit ein paar neue Hardcore-Sympathisanten gewonnen werden, die aber das Anwachsen und Aktivieren der Blockierungsgegner nicht aufwiegt.
Ja, das ist die Frage. Das kann ich nicht beurteilen. Es haben gerade wieder 60.000 Menschen eine Bundestagspetition unterschrieben. Ich auch. Wird es nun ein Tempolimit geben? Nö. Die FDP macht einfach ihr Ding. Ihr reicht es, wenn sie von 10% gewählt wird. Sie wird für die Regierungsbildung gebraucht. Jetzt kommen zu den Blockierer*innen von LastGen noch die Scientists von Scientist Rebellion dazu und da ist der Punkt, dass sie sagen: Es ist dringend, wir haben jahrelang Reports veröffentlicht, das hat nichts gebracht, also ketten wir uns mit LastGen gemeinsam an. Der erwünschte Effekt ist: Dass Menschen sagen: Oh, guck mal, ein Professor für Geologie, eine Dr. der Biologie. Es muss wohl wirklich ein Problem geben, sonst würden sich solche Wissenschaftler*innen nicht anketten und ins Gefängnis gehen. Wie gesagt, ob es aufgeht, weiß ich nicht, aber es gibt Untersuchungen der Protestforschung, die sagen, dass Gesellschaften ab 3% Bewegungsgröße kippen. Man kann nicht alle einsperren. Mal sehen, wie es weitergeht. Ich gucke weiter zu. =:-)
Und was letztendlich „das Richtige“ ist, weiß keiner. Viele sind verzweifelt und machen irgendwas, irgendwas ist immer noch besser als nichts, denn das ist der Weg in den Wahnsinn.
0,1% der Wahlberechtigten für eine Petition finde ich jetzt nicht wirklich viel. Und dass Prof. und Dr. bei den Blockaden dabei sind, wäre bei mir ohne deinen Blogbeitrag gar nicht angekommen. Spiegel, Welt und ÖR sind hauptsächlich meine Blase.
Auf die schnelle habe ich nichts zur 3%-Kipp-Bewegungsgröße gefunden. Aber vermutlich gilt das eher für Themen, wo sowieso ein breiter Konsens herrscht: Fast alle sind gegen Robben- und Waljagd etc. Da kann ich mir gut vorstellen, dass dann ab 3% Bewegungsgröße den Worten auch Taten folgen werden/müssen. Gegenprobe: Bei Pegida, AFD und sonstige rechte Bewegungen ist bei 3% nichts an den Mehrheiten gekippt.
Man wird auch nicht nicht alle einsperren müssen, Exempel dürften abschreckend genug sein.
Aktuell wird ja (nach meiner Wahrnehmung) noch das Bild verbreitet und gelebt, dass diese Blockaden durch die Demonstrationsfreiheit rechtlich legitimiert wären. Dürfte aber nicht der Fall sein. Blockade des politischen Gegners sowie als unvermeidbarer Nebeneffekt einer Demo wäre wohl OK. Aber so, mit welcher Argumentation?
Spätestens, wenn die ersten wegen fahrlässiger Tötung von unbeteiligten Dritten (gestorbener Herzinfarktpatient im KTW) verurteilt wurden, wird das nochmal einen Spin geben, ins Negative.
Dass letztendlich keiner weiß, was „das Richtige“ ist, kann meiner Meinung nach nicht legitimieren, irgendetwas zu machen. Vorausgesetzt das ganze soll nicht nur einen gruppentherapeutischen Zweck erfüllen, um selber nicht wahrsinnig zu werden.
Konkret: Man muss schon voraussetzen dürfen, dass keine Kollateralschäden an Leib und Leben unbeteiligter in Kauf genommen werden (ohne Diskussion). An sonstigen tolerierbaren Unannehmlichkeiten würde ich so die Grenze bei ca. 30 bis 60 min Zeitverlust durch eine Blockade ziehen, (maximal, wenn das regelmäßiger vorkommt).
Aktueller Bezug Ukraine-Krieg: Da haben auch viele das Bedürfnis „etwas“ zu tun. Das finde ich oft nicht zu Ende gedacht. In einem Forum stand: „Putin braucht auf die Mütze“ und zur möglichen Gegenreaktion „Japan hat auch zwei Atombomben“ überlebt.
Hi, hier steht was im Stern dazu Stern 14.12.2020. Ja, Pegida ist ein gutes Gegenbeispiel. Rassismus scheint kein Selbstläufer zu sein.
Zum Einsperren: Das wird bewusst in Kauf genommen. Musst Du mal die Tweets von LastGen lesen. Eine Frau war in Frankfurt 13 von 14 Tagen im Gefängnis. Raus und wieder rein. Das schreckt diese Aktivist*innen nicht ab. Es ist Teil ihrer Strategie. Sie wollen, dass Menschen, wie zum Beispiel wir hier, darüber reden, was das alles soll. Ob das Problem wirklich so groß ist, dass Leute ihr normales Leben aufgeben, ihre Stellen kündigen oder auf Teilzeit runtergehen, um den Rest im Gefängnis zu verbringen.
Es sind bisher schon Leute zu Schaden gekommen. Wie das genau war, weiß ich nicht. War in Frankfurt/M. Ich würde denken, dass die Polizei absperrt, wenn die Straße blockiert ist. Eine Radfahrerein ist im Öl ausgerutscht. Das ist natürlich übel.
Zu Putin und Mütze: Die Aktionen von XR und SR und LastGen sind gewaltfrei. Das ist ihr Grundprinzip. Siehe auch Stern-Artikel dazu.
Bei den Petitionen muss man unterscheiden zwischen change.org und campact und den Bundestagspetitionen. Bei letzteren muss man sich richtig registrieren und da sind große Zahlen viel scherer zu erreichen.
Zu Robben vs. Klima. Es gibt für ganz viele Themen Mehrheiten in D. Zum Beispiel Tempolimit. Frankreich und andere Länder hatten schon erfolgreich Klimabürger*innenräte. Das wird in D. auch in den nächsten Jahren kommen. Das sind repräsentativ geloste Zusammenstellungen aus Bürger*innen, die über mehrere Termine hinweg Input von Sachverständigen zu einem Thema bekommen und dann Vorschläge ausarbeiten. Diese sind dann auch im Land mehrheitsfähig. Und dann gehen plötzlich Dinge, die niemand für möglich gehalten hat.
Klarstellung zum Vergleich mir dem allgemeinem Konsens gegen Robben- und Waljagd: der entscheidende Punkt ist allerdings nicht der Konsens, sondern, dass es den Einzelnen nichts kostet, dafür zu sein. Beim Klima sind auch alle dafür, aber nur solange man selber dafür nichts tun oder auf etwas verzichten muss.
Gilt kill=“töten“ als Standard-Beispiel nur für den Vorgang des Zerlegens oder auch dafür, dass dadurch ein besseres Verständnis ermöglicht wird?
In Jura ist es jedenfalls nicht unüblich Begriffe so zu definieren, dass man mit der Definition nicht schlauer ist als zuvor. Nicht absichtlich, sondern weil es wohl nicht besser geht.
Es kommt letztlich auf (subjektive) Wertungsfragen an, ohne die man oftmals keinen Schritt weiter kommt: Wer hat (auch) den Übergang in den Zustand des Nicht-lebendig-seins bewirkt bei KZ-Häftlingen und Todesopfern an der DDR-Grenze? Hat die Sekretärin im KZ, die „nur“ den laufenden Betrieb aufrecht erhalten hat, auch getötet? Haben die SED-Politbüromitglieder auch getötet? Die Frage lässt sich nicht wirklich einfacher (im Sinne von eindeutiger) beantworten, wenn man stattdessen nach dem „bewirken“ fragt.
Haben Fußballfans den Tod von ca. 15.000 Gastarbeitern für die Fußball-WM in Katar bewirkt?
Und aktuell: Bewirken wir Deutschen den Tod von Menschen, wenn wir die Ukraine bei der (vermeintlichen) Verteidigung von Demokratie und Freiheit unterstützen? (Wie? Ich habe ukrainische Frauen und Kinder getötet? Ich habe doch gar nichts gemacht, habe nur meine Solidarität mit der Ukraine bekundet (und mit dafür gesorgt, dass der Krieg nicht beendet wird und Waffen geliefert werden.))
Juristisch läuft das beim Fliegen auf die Frage hinaus, ob das „Bewirken“ des Todes objektiv zurechenbar ist, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Objektive_Zurechnung
Das ist insbesondere dann nicht der Fall, wenn erlaubte Risiken geschaffen werden bzw. sog. sozialadäquates Verhalten vorliegt. Juristisch ist Fliegen sozialadäquat bzw. wird der damit verbundene CO2-Ausstoß als erlaubtes Risiko angesehen. -> (aktuell) keine Strafbarkeit.
Unabhängig von der (aktuellen) juristischen Bewertung, die sich natürlich ändern kann, wäre aber zu fragen, warum nun gerade das Fliegen beim CO2-Ausstoß so herausgehoben werden sollte:
Denn bei deinem Beispiel fliegen 329 Passagiere gemeinsam. D.h. der Einzelne hat nur einen Anteil von 1/329 an den Folgen des Hin- und Rückflugs. Also pro Passagier ergeben sich dann nur 2259:329=6,86t CO2. Diese 6,86t wären dann der effektive CO2-Anteil am Tod eines Menschen, für den es nach deinen Angaben 3.700t CO2 bedarf. Einerseits sind 6,86 relativ wenig im Vergleich zu 3.700, andererseits tauchen vergleichbare 6,86t CO2 im Emissions-Alltag der Menschen doch vergleichsweise häufig auf. Du verbrauchst bspw. im Jahr ca. 5,69t CO2, der Durchschnitt in D lag 2018 bei 11,6t (lt. vorherigem Blog-Beitrag). D.h. der individuelle Jahresverbrauch von Menschen schwankt um den Durchschnitt in der Größenordnung des Sydney-Fluges. Um das besser beurteilen und einordnen zu können, wäre eine Häufigkeitsverteilung der individuellen CO2-Fußabdrücke hilfreich. Gibts die irgendwo?
Abgesehen davon: Das ist alles viel zu komplex. Wenn der Ukraine-Krieg und der Wirtschafts-Krieg mit Russland und den Auswirkungen weiter anhält Energie-/Rohstoff-Versorgung -> Inflation -> Rezession -> Wohlstandsverlust -> soziale Verwerfungen -> Rechtsruck in D sind die Prioritäten ohnehin erstmal andere. Wenn dann Trump nochmal wiedergewählt wird und die Konflikte mit China eskalieren …
Solange eine Fußball-WM in einem Land wie Katar stattfinden kann (bei dem dazu bekannten Hintergrund), muss man sich doch eingestehen, dass die Wirkung von rationaler Aufklärung nur sehr begrenzt ist.
Es mag sein, dass das immer (??) alles (??) zu komplex sein mag. Dennoch kommt es mir sowohl so vor, als wären Begründungen wie die Ihre entweder das Neue „Wir haben nichts gewusst“ als auch eine (angebliche?) Rechtfertigung dessen, dass das eigene Handeln so lange unverändert erhalten bleiben darf(!!), wie es unverboten ist, etwas daran zu ändern. Für mich gilt auch weiterhin: Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten können durch viele kleine Schritte das Gesicht der Welt verändern.
Ja, vielleicht kann weder das veränderte Verhalten des Verfassers noch das meine wirklich die Welt retten aka die Klimakatastrophe aufhalten. Es erscheint mir dennoch sinnvoll, wenigstens etwas zu tun.
Mein Kommentar war eigentlich nicht als Rechtfertigung gedacht, sein eigenes Verhalten nicht zu ändern!
Kernaussage ist: Warum sich die „Mordanklage“ des Artikel ausgerechnet nur gegen Fluggäste richtet?
Fliegen hat zwar einen RELATIV hohen CO2-Ausstoß. Aber nicht so hoch, wie er nicht auch durch andere Aktivitäten des täglichen Lebens bei sehr vielen Menschen im Laufe eines Jahres zusammen kommt. D.h. Menschen, die nur ganz selten und nicht so weit fliegen, können rechnerisch viel weniger Menschen auf dem Gewissen haben, als Nie-Flieger, die für mehr CO2-Emissionen durch andere Ursachen verantwortlich sind. Und Sydney ist auch sehr extrem: wie viele Menschen waren jemals in Australien?
Mit Hilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes kann man ganz konkret selber nachrechnen, wie viele Menschen man nach der im Artikel genannten Formel bereits umgebracht hat bzw. noch voraussichtlich umbringen wird. http://uba.co2-rechner.de/de_DE/
Auf einem der Fotos hält eine Frau das Cover von „The Illusion of Green Flying“ hoch. – Entsprechen also „The Illusion of Green Living“!
Das bedeutet NICHT, dass es egal ist, ob man fliegt oder nicht. Natürlich ist es für die CO2-Bilanz besser, wenn man nicht fliegt. Aber das gilt für JEDES CO2-verursachende Verhalten: es ist für´s CO2 besser, es zu unterlassen!
Jeder Mensch lebt auf Kosten anderer Menschen, egal ob er fliegt oder nicht. Entsprechend sollte er sich Verhalten. Machen aber bekanntlich nicht genügend.
Es lebt nicht jeder Mensch auf Kosten anderer. Es gibt krasse Nord-Süd-Unterschiede. Gerade Menschen, die beruflich fliegen (Akademiker*innen), fliegen oft viel. Da gibt es extreme Unterschiede. Ich habe in meinem Leben 89 Tonnen durch Flüge verursacht. (Ist auch irgendwo verlinkt.) Und wie Du sagst: Man kann mit einem Flug so viel zerstören, wie man durch andere Aktivitäten mitunter in einem Jahr verpulvert. Ganz am Anfang des Artikels steht, dass es um CO2 allgemein geht und dass das Flugbeispiel nur verdeutlichen soll, was wir anrichten. Du kannst mit dem CO2-Rechner ausrechnen, wie viele Jahre Du noch weiter so leben kannst, wenn das CO2-Budget für 1,5° eingehalten werden soll. Leider haben wir alle einen bestimmten Sockelbetrag, unter den wir hier in Deutschland nicht kommen, auch wenn wir sparsam leben. Das kann nur die Politik ändern. Kohleausstieg, erneuerbare Energien, Einsparungen.
Da ich auch gerade versucht habe, herauszufinden, wie viel denn so eine Geschäftsreise verbraucht, vier Gedanken, die ich noch hatte:
1. Die Zahlen der Dehoga sind für einen Vergleich nicht brauchbar. Zum Beispiel ist der Verbrauch höher bei nur einer Übernachtung (Bettwäsche und Handtücher müssen pro Besuch und nicht pro Übernachtung gewaschen werden), ungenutzte Dienstleistungen wie Sauna oder Pool sollte man nicht einrechnen; und wir wissen leider auch nicht, ob die Zahl die Errichtung des Hotelgebäudes enthält. Und am Ende müssen wir noch alles abziehen, was durch die Hotelübernachtung zu Hause gespart wird. Wahrscheinlich ist der tatsächliche CO2-Verbrauch, den eine Hotelübernachtung bei einer Geschäftsreise zusätzlich verursacht, deutlich niedriger als der Dehoga-Wert (ich würde daher 10 kg pro Nacht als obere Grenze nehmen).
2. Beim Verbrauch der Bahn kam das UBA für das Jahr 2008 auf 70 g CO2eq pro Personenkilometer (davon 20 g für die Infrastruktur und Wartung, Rest für den Betrieb). Da sich der Strommix seitdem verbessert hat, kann man den Wert wahrscheinlich auf 60 g senken und käme dann auf 80 kg für die 1400 km hin und zurück. Warum EcoPassenger (die Quelle von CO2-Online) nur auf die Hälfte kommt, lässt sich nicht nachvollziehen; da hinter EcoPassenger aber unter anderem die International Railways Union steckt, würde ich deren Wert von 40 kg als untere Grenze ziehen.
3. Beim Flugzeug sollte man auch die Infrastruktur und Vorketten für die Energie beachten. Das UBA kommt dann auf 260 g CO2eq pro Personenkilometer innerdeutsch, was dann den Wert auf 280 kg erhöht (Den atmosfair-Zahlen würde ich nicht trauen – damit Germanwings 50% schlechter ist als die durchschnittliche Fluggesellschaft müssten die Flugzeuge aus den 70ern fliegen – mindestens eine der beiden Zahlen von atmosfair ist komplett falsch; EcoPassenger kommt übrigens auf 320 kg mit allen Effekten).
4. Wenn wir die Umweltauswirkungen der Reise betrachten wollen, sollten wir nicht den CO2-Ausstoß, für den man moralisch verantwortlich ist, betrachten, sondern wie viel CO2 zusätzlich erzeugt wurde wegen der Reise. Wäre der ICE nicht gefahren, wäre weniger Strom verbraucht worden. Der geringere Stromverbrauch hätte aber nicht dazu geführt, dass ein Windrad oder ein durchschnittliches deutsches Kraftwerk ausgeschaltet worden wäre, sondern das, das den teuersten Strom produziert. Und wegen des CO2-Handels ist das wahrscheinlich ein Kohlekraftwerk (ok, im Moment vielleicht doch ein Gaskraftwerk). Also sollten wir nicht die 420 g CO2eq / kWh des deutschen Strommixes ansetzen, sondern die 940 g eines Braunkohlekraftwerkes. Das macht dann nochmal 10 – 20 g mehr pro Personenkilometer im ICE, also kommen wir insgesamt auf 65 – 110 kg für die Bahnfahrt. Beim Flugzeug dürfte der Effekt sein, dass zuerst die älteren Flugzeuge abgestellt werden, vermutlich kann man hier deshalb auch noch mal 5-10% draufschlagen.
Schlussfolgerung: Grob geschätzt verursacht die Geschäftsreise Hamburg – Stuttgart mit der Bahn ohne Hotel grob geschätzt 80 kg CO2eq (also irgendwo zwischen 65 und 110) und damit deutlich mehr als im Beitrag angenommen, aber immer noch deutlich weniger als der Flug. Gleichzeitig sollte der Verbrauch für das Hotel nach unten korrigiert werden, ist damit jetzt eine Größenordnung kleiner als der Verbrauch der Bahnfahrt selber und kann daher für den Vergleich Bahn gegenüber Flug ignoriert werden. Die Grundaussage des Blogbeitrages bleibt also bestehen: Die Bahnfahrt ist deutlich umweltfreundlicher als ein Flug, selbst mit Hotelübernachtung.
Wohlgemerkt: UmweltfreundlichER, nicht umweltfreundlich. So eine Fahrt jeden Monat würde zum Beispiel dem Unterschied zwischen täglichem Fleischkonsum und veganer Ernährung entsprechen.
P.S. Bei der Bahn kann man übrigens etwa 10% bei 2. Klasse abziehen und sollte 30% bei 1. Klasse hinzufügen.
Wow. Das alles ist doch ziemlich kompliziert. Aber was spart man denn zu hause, wenn man im Hotel übernachtet? Höchstens Seife, aber die bringt man doch eigentlich auch mit. Sauna und Pool müssen vorgehalten werden. Beim Pool ist es wahrscheinlich egal, ob den jemand nutzt. Das Wasser wird geheizt und gereinigt. Bei der Sauna kann es schon sein, dass die nur bei Bedarf angeschaltet wird.
Lieber Stefan, ich bin sehr beeindruckt über Deine Zivilcourage. Es wird so viel geschrieben und teilweise auch gesprochen, über den für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen so dringend nötigen „radikalen Wandel“ – kaum jemand handelt jedoch adäquat! Deshalb ist Dein Handeln, die Verweigerung einer Genehmigungsunterschrift und ggf. das Tragen der Konsequenzen, für mich einer der Lichtblicke und Vorbildhandlungen, die wir so dringend brauchen. Danke, dass Du Dich nicht nur konsequent engagierst, sondern dies auch so transparent und nachvollziehbar schriftlich darlegst. Ich hoffe, Dein Handeln inspiriert viele Menschen! #ActNow!
Gisbert hat sichtbare Wiedergänger gefunden – welch ein tapferer Versuch. Ich bin voller Sympathien. Weil ich früher mal in meinem Leben gezwungen wurde, in sozialistischen Marschkolonnen zu spazieren, scheue ich mich vor dem Angeklebtbleibenmüssen.
Wo gibt es Daten, Fakten, Analysen dazu, was die Bürgerversammlung in Irland wirklich bewirkt hat?
Hat die Bürgerversammlung zu einer Meinungsänderung in der Bevölkerung in Irland geführt? Wäre der Volksentscheid zur Änderung des Abtreibungsrechts in Irland ohne die Bürgerversammlung anders ausgegangen? Wenn ja, warum?
Ich habe nur folgendes gefunden: Suiter, J. (2018). Deliberation in Action – Ireland’s Abortion Referendum. Political Insight, 9(3), 30–32. https://doi.org/10.1177/2041905818796576
meine vereinfachte Kurzzusammenfassung/Thesen nach Querlesen:
– die Bevölkerung war ohnehin schon mehrheitlich progressiv und für die Abschaffung des Abtreibungsverbots
– auf Grund irischer Besonderheiten (Medien, Wahlrecht etc.) war es schwierig, diesen Mehrheitswillen politisch umzusetzen
– dabei hat die Bürgerversammlung geschickt geholfen, diese Irland-eigenen Defizite auszubügeln
Das wäre natürlich etwas ganz anderes, als quasi einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen in der Bevölkerung zu finden und diesen dann auch politisch umzusetzen.
In der Abstimmung haben immer noch 1/3 nicht für ja gestimmt. Das ist für die Akzeptanz bzw. Umsetzung der Abtreibungsregelung letztlich irrelevant. Es kommt nicht darauf an, dass die Nicht-Befürworter und Gegner sich aktiv bei der Umsetzung oder Ermöglichung von Abtreibungen beteiligen. Bei vielen anderen Themen sieht das ganz anders aus.
Außerdem weist ChatGPT darauf hin, dass der Tod von Savita Halappanavar (bereits aus dem Jahr 2012) und ähnliche Fälle danach eine entscheidende Rolle gespielt hat. Nach ihrem Tod demonstrierten Zehntausende und die Bischöfe sahen sich zur Erklärung veranlasst, „dass die katholische Kirche an das „gleiche und unveräußerliche Recht einer Mutter und ihres ungeborenen Kindes auf Leben“ glaubt und dass die Kirche nie gelehrt hat dass das Leben eines ungeborenen Kindes Vorrang vor dem Leben der Mutter hat“.
„Am 20. Mai 2018 riefen die Eltern von Halappanavar dazu auf, beim irischen Referendum über die Aufhebung des achten Verfassungszusatzes mit „ Ja“ zu stimmen. Ihr Vater sagte: „Ich hoffe, dass das irische Volk mit Ja für die Abtreibung stimmt, für die Damen Irlands und das Volk.“ von Irland. Meine Tochter, sie verlor ihr Leben wegen dieses Abtreibungsgesetzes, wegen der Diagnose, und sie konnte keine Abtreibung durchführen. Sie ist gestorben.“ Am 25. Mai 2018 stimmte das irische Volk mit einer Mehrheit von 2 zu 1 für die Aufhebung des achten Verfassungszusatzes.“ siehe Whttps://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_Savita_Halappanavar
Nichts gegen mehr Bürgerbeteilung, Bürgerräte, Bürgerversammlungen etc., aber was genau soll das Potential in und für Deutschland sein? Insbesondere beim Thema Klima, aber nicht nur abstrakt für mehr Klimaschutz zu sein, sondern konkret dafür selbst „Opfer“ zu bringen bzw. Nachteile in Kauf zu nehmen.
(Die Verfasser des im Blogbeitrag verlinkten Youtube-Beitrags scheinen mir selbst Lobbyisten zu sein. In eigener Sache: s. Beschreibung unter dem Youtube-Video)
ich habe selbst mehrfach Gewalt als Teilnehmer an LG-Aktionen erlebt. Ich war auch bei der UV am 13.4.24 dabei. Die Polizei handelt völlig irrational, manchmal fast liebevoll, manchmal so, als ob sie sich für einen Job in Guantanamo bewerben wollte. Ich glaube nicht, dass die Polizisti das alles aus eigenem Antrieb tun, ich bin sicher, dass vieles davon direkt angeordnet ist. Und ich bin kein Gegner der Polizei, im Gegenteil, die Polizei ist wichtig und ich sehe sie immer noch als Freund und Helfer. Die Polizisti sind nicht unsere Feinde!
Andererseits hält mich eine solche Brutalität nicht davon ab, weiterhin auf die Straße zu gehen. Übrigens finde ich „All Cars Are Barricades“ eine gute Neuinterpretation der nicht mehr tilgbaren Abk.
Ich war dabei an diesem schrecklichen 13.4., mir ist nichts sehr Schlimmes passiert. Aber das Erlebnis all dieser Bilder und Schreie hat mich über viele Tage traumatisiert und auch heute morgen, als ich diesen Bericht las, kamen mir wieder die Tränen
Ich war empört über die Behinderung der Presse, das musste ich auch mit ansehen. Das darf in Deutschland nie wieder so sein – überhaupt nirgendwo – aber die Presse selbst hat sich leider Null dafür interessiert, hab nichts dazu gelesen in den Zeitungen.
Danke, Stefan Müller!
Gab es eine Antwort?
Vielen Dank für diesen Bericht über Polizeigewalt gehen Klimaaktivisti! Dieses massive Aufgebot an Polizisti hat mich bereits am 24.04.2023 ziemlich schockiert. Ein Protestmarsch, am Roten Rathaus startend, der Letzten Generation, wurde sofort durch Einsatzkräfte verhindert; wir wurden von der Straße gedrängt, gekesselt, Banner weggerissen. Außerdem getrennt und über mehrere Stunden festgehalten, ohne dass wir eine Sekunde den Verkehr behindert…
Ein hervorragender Brief bzw. Bericht, der zu Recht auf diese unsägliche, undemokratischen Gewalt hinweist.
Ich hoffe sehr, dass er gehört, gelesen wird und Folgen hat.
Danke für diese Arbeit.
Die Berliner Polizei sind nicht mehr die von Gerhard Seyfried trefflich dokumentierten Prügelbullen der 80er, den Lummerjahren der Hausbesetzungen in Kreuzberg. Sie sind kooperativer und deeskalierender und ich wende mich angstfrei an sie.
Umso verstörender finde ich solche Gewaltanwendungen gegen Aktivisti der Letzten Generation, die ich seit einem Jahr immer wieder live beobachte und videodokumentiere, besonders im September durch Zivilpolizisten bei Straßenblockaden und bei den ersten zwei ungehorsamen Versammlungen 2024.
Polizisten, die selbst unglücklich über die Gewalt ihrer Kollegen sind, mit denen ich am Rand gesprochen habe, sagten, es gebe anschließend eine Auswertung, aber ihre Meinung habe dabei kein Gewicht aufgrund der Polizeihierarchie.
Auch ich glaube, dass diese unnötige, übermäßige Gewalt eine Anweisung von oben ist, vom Regierenden Bürgermeister, der Innensenatorin und der Polizeipräsidentin.
Die auch in Deutschland immer sichtbarer werdende Klimakatastrophe wird zu verhehrenden Folgen massiver Ernteausfälle und Teuerung führen, und die dann folgenden Aufstände wird die Polizei nicht mehr einhegen können. Ihre Kollegen in Mexiko blockieren bereits selbst Straßen, weil sie kein Wasser bekommen.
Die Klimakrise zu bremsen ist im Interesse der Erdbevölkerung, da wir sonst sehr bald in Chaos und Ressourcenkämpfen versinken und der demokratische Schutz Schwächerer kein Handlungsmittel mehr haben wird.
Es muss sich alles ändern, damit es möglichst nah an dem dran bleibt, wie es ist.
Staatliche Organe dürfen sich nicht der Gier einzelner beugen, sondern müssen das Richtige entscheiden und es dann populär machen, wie schon Gerhard Baum sagte.
So wie umgekehrt Menschen ihre Lebensplanung auf billigen Flügen aufbauen, wenn diese verfügbar sind.
Verzicht und Verteuerung/Verbot!
Ja, beides zusammen! Danke für den Link auf https://shutdownforclimate.de/. Ich mache meine Seiten am 20.09. auch schwarz gute Idee.
Super Beitrag! So etwas würde ich gerne mal im Tagesspiegel o.ä. lesen!
Danke, Hartmut! Na, vielleicht werde ich ja demnächst entdeckt. =:-) Auf twitter meinte eine Nutzerin, sie werde jetzt ihr Auto verkaufen. \o/
Also verkürzt kann man sagen, dass ein Superreicher 100 mal mehr CO2 verursacht als einer der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung. Und ein „Normal“-Reicher (so wie wir) etwa 10 mal mehr. Immerhin. Grund genug, unser Leben zu vereinfachen, haben wir jedenfalls.
Mit Interesse las ich ihren Blog. Zum Thema
Das Flugzeug wäre eh geflogen
kann ich hinzufügen.
Ich steuere selbst beruflich eine Boeing 737. Ich kann mich über die verschiedenen Meinungen nur wundern. Tatsächlich sagt das Energiesteuergesetz laut Wikipedia:
Für landwirtschaftliche Zwecke verwendeter Kraftstoff ist steuerbegünstigt (Agrardiesel), während für Dieselloks der Normalsatz angewendet wird.
Kerosin (Jet A-1) und Flugbenzin (AvGas) sind zur gewerbsmäßigen Beförderung von Personen oder Sachen durch Luftfahrtunternehmen steuerfrei.
Das heißt, während Bahn, Bus und Auto sehr wohl Mineralölsteuern bezahlen, tanken Lufthansa & Co gerade mal für 45 Eurocent der Liter.
Das ist genauso als wenn sie den Kartoffelbauer von der Mehrwertsteuer befreien und dem Getreidebauer den doppelten oder dreifachen Satz abverlangen. Essen Sie gerne bei McDonalds? Dann sind Sie fein raus und freuen sich über immer billigere Fritten. Trinken Sie aber lieber Bier, dann werden Sie mit der Zeit doch sauer. Freiwillig nicht mehr zu McDonalds gehen, nur noch Pasta essen und Bier trinken würde da herzlich wenig ausrichten. Jedes Kind kann ausrechnen, dass McDonalds und die meisten Kartoffelbauern steinreich werden, während Sie Frust und Gnochi mit Wodka runterspülen.
Die Vorschläge der Studie des Umweltbundesamtes spitzen das bestehende Missverhältnis weiter zu. Jede Tankfüllung schlägt dann mit €35,- extra zu Buche während das Mallorca-Ticket gleich billig bleibt. Da ist schnell klar wo der nächste Wochenendtrip oder die Urlaubsreise hingeht! Müssten Lufthansa&Co das Gleiche bezahlen wie wir, kostete das €24,99 Ticket nach Mallorca geringfügig mehr, €29,99. Die Treibstoffkosten haben keinen großen Einfluß auf den Ticketpreis. Sehen Sie selbst unter:
https://blog.zeit.de/teilchen/2016/05/19/flugpreise-zusammensetzung-tickets-treibstoff-gebuehren/
Erinnern Sie sich noch als die Fluggesellschaften Treibstoffzuschläge verlangten? 1999 hatte sich der Kerosin Preis binnen 9 Monaten verdoppelt. Damals wurden €2,- für Inlandsflüge und €7,- für interkontinentale Flüge verlangt. Zu Recht machen Viele sich Sorgen über steigende Lebenshaltungskosten. Dass aber niemand beklagt, dass das wöchentliches Opfer an der Zapfsäule vollständig vom rasant wachsenden Flugverkehr aufgegessen wird ist verwunderlich. Die Luftfahrt rechnet mit stabilen Wachstumsraten von 6 bis 8%! Das entspricht einer Verdoppelung innerhalb von 12 bis 9 Jahren. Wenn wir in Zukunft noch nach Venedig, Nizza oder Amsterdam fliegen wollen, sollte uns das ein oder andere mal ein kleines Opfer wert sein.
S. aus M.
Lieber Prof. Müller,
während Sie so begeistert über die Ignoranz des Pöbels geschrieben haben, ist mir mittlerweile aufgefallen, dass @12062020olympia mit Marian Wendt wirbt.
Wendt ist im Berliner Kreis der CDU, also in einem Freundeskreis von EIKE und Afd mit Bosbach, Lengsfeld und Co.
Transkript des Videos: https://pastebin.com/8aFzeHLV
(Sie können natürlich hier Kommentare – wie bei 12062020olympia üblich – löschen. Viel Spass noch die nächsten 3 Tage)
Oh, vielen Dank für diesen Hinweis. Gibt es dafür Belege? Links? Schlechte Gesellschaft. Allerdings ist er der Vorsitzende des Petitionsausschusses und in sofern ist verständlich, dass man ihn gefragt hat. Ich kannte ihn vorher nicht, obwohl ich mich für politisch informiert halte. Frau Lengsfeld ist mir aber sehr wohl ein Begriff =:-(.
Was meinen Sie mit Pöbel? Solche Wörter benutze ich nicht. Ich denke sie nicht einmal. Ich bin vielleicht Professor, aber ich bin auch Ossi, dort gab es diese Klassenunterschiede nicht. Handwerker waren dort reich, nicht Akademiker. Und LinguistInnen sind eh anders drauf als der Rest der AkademikerInnen. #Chomsky
1. Belege für das Video mit Wendt? Natürlich werben die vielen engagierten Leute außerhalb des kleinen Kreises fleißig für 12062020olympia, da haben Sie das Video sicher schon gesehen.
Berliner Kreis und alles andere: einfach googlen.
2. Pöbel: Ihr Text trieft vor Arroganz. 2 Beispiele zur taz: Die hat gefälligst zum Projekt zu fahren. Wenn Sie der taz etwas schicken, hat die Redaktion es zu lesen und umzusetzen.
– Ach, ein drittes: „Und sie hätte wissen können, dass Olympia am Freitag vor und während der regulären #1JahrNurBlockiert-Demo bei FFF im Invalidenpark war.“ – mag sein, nur hat es 12062020olympia nicht mal geschafft, die versprochenen ‚Probe‘ der ‚Petitionen‘ hinterher irgendwo zu erwähnen.
Ja, das könnte ich länger belegen, aber dann doch lieber öffentlich woanders, wo Sie nicht à la einhorn Kommentare löschen können.
Das wäre als Karikatur vielleicht lustig: der Crowdfunder wird immer weniger öffentlich sichtbar, je länger er läuft.
(Ja, ich seh auch die Zahlen und die naiven Promis, die jetzt kurzfristig aufspringen)
Das Video habe ich gesehen, ich habe es sogar verlinkt. In meinem ersten Post. Vielen Dank für den Hinweis auf den Berliner Kreis und EIKE. Aber irgendwie ist Wendt dennoch der Vorsitzende des Petitionsausschusses. In dieser Funktion kann man doch mit ihm reden, oder nicht? So lange man nicht seine sonstigen Ansichten verbreitet. Zu 2: Tut mir Leid, wenn Sie das arrogant finden. Ich gehöre nciht zu den OrganisatorInnen, weiß also nicht, ob die taz zum Auftakttrefffen eingeladen war. Ich hoffe es aber sehr. Und selbst wenn nicht, so hätten interessierte JournalistInnen dennoch aus den sozialen Medien davon erfahren können. Ich erwarte als taz-Leser und -Genosse, dass sich die taz um soziale und ökologische Bewegungen kümmert, das ist schließlich ihr Hauptgebiet und ihr Alleinstellungsmerkmal. Dass die taz Material liest, das ihr die LeserInnen zuschicken, erwarte ich in der Tat. Dafür gibt es wie bei anderen auch eine eigene Stelle: die LeserInnenbriefredaktion. Über eine Umsetzung hätte ich mich gefreut, aber ich habe sie nicht erwartet. In meinem Kommentar habe ich nur gesagt, dass sie es gewusst haben müssen. Alle Leute, die sich für Olympia einsetzen arbeiten ehrenamtlich. Viele Sachen wurden falsch angegangen oder sind mangels Ressourcen hinten runtergefallen. Sie sind von Ihrem Sessel aus in einer viel besseren Position und das ist es, was mich aufregt, an Ihren Kommentaren und an der taz: Sie können mit ein paar Zeilen einfach viel Schaden anrichten, der hinterher nicht so leicht aufgeräumt werden kann. Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Die OrganisatorInnen haben sicher aus denselben Gründen abgeschaltet.
Sorry, dass das so lang wird. Ich werde echt nicht überrascht sein, wenn Sie das hier löschen. Nach 4 Wochen „Olympia“ anschauen, erwarte ich das wirklich von „1206“.
3. Das Abschalten der Telegram Gruppe war echt krass, wie viele Leute hat das abgeschnitten?
Allein schon, dass dort keiner der anderen Macher Herrn Thole mal gebremst hat, passt leider allzu gut in mein Bild von Zeilers Projekt, das ich detailliert belegen kann (aber sicher nicht hier).
4. Linguistik: Da könnte man Ihren Text lange analysieren. Dieses Schema „X ist auch gegen Y (das gut ist), also ist Z doch auch gut“ hat es ein paar der Aktiven ja echt angetan.
Und auch das: „Um 1930 waren Leute zu sehr zerstritten, danach kam das Dritte Reich, also dürft ihr uns jetzt nicht so sehr kritisieren.“
Schade, das hat mich vor ein paar Tagen doch echt enttäuscht. Wir haben uns ein paar mal an der FU in den 2000ern gesehen.
Naja, macht halt weiter. Jetzt kommt wohl am 24. ein Großspender um die Ecke für Zeilers Geldsammel-Traum – und dann werden es all die Unwissenden endlich richtig verstehen!!
Ich würd das, wenn es nicht so viel Geld und Zeit verschwenden würde, im Grunde echt gern sehen: wie dann plötzlich 12062020olympia sich öffnet, die Kommentare wieder freigibt, auf Anfragen reagiert … real werden dann vermutlich nur viele Initiativen (verständlicherweise) Aufmerksamkeit abhaben wollen.
Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Ich habe die Twitter-Diskussionen gesehen, das hat mir gereicht. Die Argumente waren immer dieselben, ich habe einige in meinen Blog-Posts aufgegriffen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie auch meine Tweets immer auf dieselbe Art und Weise kommentiert und ich habe Sie dann blockiert. Das alles ist einfach auch eine Ressourcen-Frage. Zu 4. das werden Sie in meinen Texten nicht finden. Bitte analysieren Sie! Zu der Sache mit 33 stehe ich. Das ist ein typisch linkes Problem, hat neulich auch jemand in ganz anderem Kontext (USA) festgestellt. Der Punkt ist: In dem taz-Artikel ist keine Kritik enthalten. Kein einziger Punkt ist stichhaltig. Der Artikel ist einfach nur unterirdisch und hätte vielleicht auf die Meinungsseite gekonnt. Es gibt ein einziges echtes aber nciht besonders starkes Argument gegen Olympia. Das ist implizit in der taz von heute enthalten, aber entweder ist das der taz nicht klar oder sie waren zu feige, das explizit zu machen. Es wäre ja auch nur ein einziger Satz gewesen. Kein Artikel. Welches dieses Argument ist, verrate ich am 25. =:-)
Die Diskussion ist etwas asymmetrisch. Ich diskutiere mit Klarname und Bild, sie mit Pseudonym und anonym. Ich habe in den 2000ern sehr viele Menschen an der FU gesehen, kann Sie also nicht zuordnen.
Sie haben es genau verstanden: Es geht um die Initiativen. Genau darum und genau darum, dass sie Aufmerksamkeit bekommen. Dafür haben die OrganisatorInnen wohl nun den stressigsten Monat ihres Lebens erlebt.
Ansonsten kann ich diese Diskussion hier auch nicht beliebig weiterführen, aber es scheint ja auch alles gesagt zu sein. Ich bin nicht Olympia und wieso Sie Olympia-Erwartungen auf diesen Blog übertragen, ist mir unklar, aber auch ich habe nur beschränkte Ressourcen und werde die Kommentarfunktion für den Artikel demnächst dann abschalten. (Ich glaube, das geht auch automatisch …) Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit für ein Gespräch und ich finde heraus, was Sie eigentlich wollen.
„wobei da schon eine CO2-Kompensation mit eingerechnet ist“
Was für eine „CO2-Kompensation“ soll das sein? Transparenz?
Danke für die Nachfrage. Ich habe das Tortendiagramm für die Zusammensetzung des Ticketpreises aus der FAQ in das Dokument eingefügt. Die genaue Kalkulation ist mir nicht bekannt, aber für das Betreiben des Stadions braucht man Strom, für den Transport der Musik-Anlagen eventuell Benzin/Diesel usw. Das kann man kompensieren. Ich finde es sehr gut, dass das eingerechnet ist. Zusätzlich werden Tickets für 31,40€ angeboten, bei denen dann auch die Anreise pauschal kompensiert wird. Ich brauche das nicht, weil ich mit dem Fahrrad komme. =:-)
Wegen des Zeitarguments: Es sollte auch der Zeitaspekt mit Anreise Flughafen-Innenstadt mit eingerechnet werden. Z.B. ist Berlin München mit 4h von Zentrum zu Zentrum (Bahn) und Zentrum->Flughafen->Sicherheitskontrolle->Flug->Flughafen->Zentrum inzwischen etwa gleich lang, und Bahnfahren ist mMn deutlich entspannter als fliegen, wo die Zeit meist weniger gut genutzt werden kann.
Ja, danke für den Hinweis! Ich ändere das noch mal. Es war jetzt für Hamburg-Stuttgart, das ist wirklich eine lange Strecke. Herzliche Grüße Stefan (Müller)
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Danke für euren Einsatz!
Danke für Deinen großartigen Einsatz Stefan! Deine Portraits sind powerful, inspirierend und machen Mut!
Ich leg das mal auf die Goldwaage: „Ich weiß nicht, ob sie Erfolg haben werden, aber ich weiß, dass es sehr wichtig ist, etwas zu tun.“
Ich denke: nein, nicht „etwas“, sondern „etwas richtiges“ zu tun!
Unter vielen Bildunterschriften steht: A blockiert x, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen. Ich frage mich, ob das nicht einer intellektuellen Disqualifikation gleichkommt. Aufmerksamkeit wird ohne Frage erreicht. Aber wofür? Entsteht nur Aufmerksamkeit (und Aggression/Verärgerung) für die Blockaden oder auch Aufmerksamkeit im positiven Sinne für die verfolgten Klimaziele? Meine Wahrnehmung ist die, dass diese Blockade-Aktionen komplett nach hinten losgehen. Mag sein, dass damit ein paar neue Hardcore-Sympathisanten gewonnen werden, die aber das Anwachsen und Aktivieren der Blockierungsgegner nicht aufwiegt.
Ja, das ist die Frage. Das kann ich nicht beurteilen. Es haben gerade wieder 60.000 Menschen eine Bundestagspetition unterschrieben. Ich auch. Wird es nun ein Tempolimit geben? Nö. Die FDP macht einfach ihr Ding. Ihr reicht es, wenn sie von 10% gewählt wird. Sie wird für die Regierungsbildung gebraucht. Jetzt kommen zu den Blockierer*innen von LastGen noch die Scientists von Scientist Rebellion dazu und da ist der Punkt, dass sie sagen: Es ist dringend, wir haben jahrelang Reports veröffentlicht, das hat nichts gebracht, also ketten wir uns mit LastGen gemeinsam an. Der erwünschte Effekt ist: Dass Menschen sagen: Oh, guck mal, ein Professor für Geologie, eine Dr. der Biologie. Es muss wohl wirklich ein Problem geben, sonst würden sich solche Wissenschaftler*innen nicht anketten und ins Gefängnis gehen. Wie gesagt, ob es aufgeht, weiß ich nicht, aber es gibt Untersuchungen der Protestforschung, die sagen, dass Gesellschaften ab 3% Bewegungsgröße kippen. Man kann nicht alle einsperren. Mal sehen, wie es weitergeht. Ich gucke weiter zu. =:-)
Und was letztendlich „das Richtige“ ist, weiß keiner. Viele sind verzweifelt und machen irgendwas, irgendwas ist immer noch besser als nichts, denn das ist der Weg in den Wahnsinn.
0,1% der Wahlberechtigten für eine Petition finde ich jetzt nicht wirklich viel. Und dass Prof. und Dr. bei den Blockaden dabei sind, wäre bei mir ohne deinen Blogbeitrag gar nicht angekommen. Spiegel, Welt und ÖR sind hauptsächlich meine Blase.
Auf die schnelle habe ich nichts zur 3%-Kipp-Bewegungsgröße gefunden. Aber vermutlich gilt das eher für Themen, wo sowieso ein breiter Konsens herrscht: Fast alle sind gegen Robben- und Waljagd etc. Da kann ich mir gut vorstellen, dass dann ab 3% Bewegungsgröße den Worten auch Taten folgen werden/müssen. Gegenprobe: Bei Pegida, AFD und sonstige rechte Bewegungen ist bei 3% nichts an den Mehrheiten gekippt.
Unter https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/prinzipien-und-werte/prinzip-zwei/ findet sich auch nichts Überzeugendes zu der Frage.
Man wird auch nicht nicht alle einsperren müssen, Exempel dürften abschreckend genug sein.
Aktuell wird ja (nach meiner Wahrnehmung) noch das Bild verbreitet und gelebt, dass diese Blockaden durch die Demonstrationsfreiheit rechtlich legitimiert wären. Dürfte aber nicht der Fall sein. Blockade des politischen Gegners sowie als unvermeidbarer Nebeneffekt einer Demo wäre wohl OK. Aber so, mit welcher Argumentation?
Spätestens, wenn die ersten wegen fahrlässiger Tötung von unbeteiligten Dritten (gestorbener Herzinfarktpatient im KTW) verurteilt wurden, wird das nochmal einen Spin geben, ins Negative.
Dass letztendlich keiner weiß, was „das Richtige“ ist, kann meiner Meinung nach nicht legitimieren, irgendetwas zu machen. Vorausgesetzt das ganze soll nicht nur einen gruppentherapeutischen Zweck erfüllen, um selber nicht wahrsinnig zu werden.
Konkret: Man muss schon voraussetzen dürfen, dass keine Kollateralschäden an Leib und Leben unbeteiligter in Kauf genommen werden (ohne Diskussion). An sonstigen tolerierbaren Unannehmlichkeiten würde ich so die Grenze bei ca. 30 bis 60 min Zeitverlust durch eine Blockade ziehen, (maximal, wenn das regelmäßiger vorkommt).
Aktueller Bezug Ukraine-Krieg: Da haben auch viele das Bedürfnis „etwas“ zu tun. Das finde ich oft nicht zu Ende gedacht. In einem Forum stand: „Putin braucht auf die Mütze“ und zur möglichen Gegenreaktion „Japan hat auch zwei Atombomben“ überlebt.
Hi, hier steht was im Stern dazu Stern 14.12.2020. Ja, Pegida ist ein gutes Gegenbeispiel. Rassismus scheint kein Selbstläufer zu sein.
Zum Einsperren: Das wird bewusst in Kauf genommen. Musst Du mal die Tweets von LastGen lesen. Eine Frau war in Frankfurt 13 von 14 Tagen im Gefängnis. Raus und wieder rein. Das schreckt diese Aktivist*innen nicht ab. Es ist Teil ihrer Strategie. Sie wollen, dass Menschen, wie zum Beispiel wir hier, darüber reden, was das alles soll. Ob das Problem wirklich so groß ist, dass Leute ihr normales Leben aufgeben, ihre Stellen kündigen oder auf Teilzeit runtergehen, um den Rest im Gefängnis zu verbringen.
Es sind bisher schon Leute zu Schaden gekommen. Wie das genau war, weiß ich nicht. War in Frankfurt/M. Ich würde denken, dass die Polizei absperrt, wenn die Straße blockiert ist. Eine Radfahrerein ist im Öl ausgerutscht. Das ist natürlich übel.
Zu Putin und Mütze: Die Aktionen von XR und SR und LastGen sind gewaltfrei. Das ist ihr Grundprinzip. Siehe auch Stern-Artikel dazu.
Bei den Petitionen muss man unterscheiden zwischen change.org und campact und den Bundestagspetitionen. Bei letzteren muss man sich richtig registrieren und da sind große Zahlen viel scherer zu erreichen.
Zu Robben vs. Klima. Es gibt für ganz viele Themen Mehrheiten in D. Zum Beispiel Tempolimit. Frankreich und andere Länder hatten schon erfolgreich Klimabürger*innenräte. Das wird in D. auch in den nächsten Jahren kommen. Das sind repräsentativ geloste Zusammenstellungen aus Bürger*innen, die über mehrere Termine hinweg Input von Sachverständigen zu einem Thema bekommen und dann Vorschläge ausarbeiten. Diese sind dann auch im Land mehrheitsfähig. Und dann gehen plötzlich Dinge, die niemand für möglich gehalten hat.
All diese Klimabewegungen fordern solche Räte.
Klarstellung zum Vergleich mir dem allgemeinem Konsens gegen Robben- und Waljagd: der entscheidende Punkt ist allerdings nicht der Konsens, sondern, dass es den Einzelnen nichts kostet, dafür zu sein. Beim Klima sind auch alle dafür, aber nur solange man selber dafür nichts tun oder auf etwas verzichten muss.
Gilt kill=“töten“ als Standard-Beispiel nur für den Vorgang des Zerlegens oder auch dafür, dass dadurch ein besseres Verständnis ermöglicht wird?
In Jura ist es jedenfalls nicht unüblich Begriffe so zu definieren, dass man mit der Definition nicht schlauer ist als zuvor. Nicht absichtlich, sondern weil es wohl nicht besser geht.
Es kommt letztlich auf (subjektive) Wertungsfragen an, ohne die man oftmals keinen Schritt weiter kommt: Wer hat (auch) den Übergang in den Zustand des Nicht-lebendig-seins bewirkt bei KZ-Häftlingen und Todesopfern an der DDR-Grenze? Hat die Sekretärin im KZ, die „nur“ den laufenden Betrieb aufrecht erhalten hat, auch getötet? Haben die SED-Politbüromitglieder auch getötet? Die Frage lässt sich nicht wirklich einfacher (im Sinne von eindeutiger) beantworten, wenn man stattdessen nach dem „bewirken“ fragt.
Oder für jeden Leser etwas konkreter: Haben Konsumenten am Ende der Lieferketten auch den Tod der Opfer am Anfang der Lieferketten bewirkt (ein Bsp. für viele: https://de.wikipedia.org/wiki/Geb%C3%A4udeeinsturz_in_Sabhar)?
Haben Fußballfans den Tod von ca. 15.000 Gastarbeitern für die Fußball-WM in Katar bewirkt?
Und aktuell: Bewirken wir Deutschen den Tod von Menschen, wenn wir die Ukraine bei der (vermeintlichen) Verteidigung von Demokratie und Freiheit unterstützen? (Wie? Ich habe ukrainische Frauen und Kinder getötet? Ich habe doch gar nichts gemacht, habe nur meine Solidarität mit der Ukraine bekundet (und mit dafür gesorgt, dass der Krieg nicht beendet wird und Waffen geliefert werden.))
Juristisch läuft das beim Fliegen auf die Frage hinaus, ob das „Bewirken“ des Todes objektiv zurechenbar ist, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Objektive_Zurechnung
Das ist insbesondere dann nicht der Fall, wenn erlaubte Risiken geschaffen werden bzw. sog. sozialadäquates Verhalten vorliegt. Juristisch ist Fliegen sozialadäquat bzw. wird der damit verbundene CO2-Ausstoß als erlaubtes Risiko angesehen. -> (aktuell) keine Strafbarkeit.
Unabhängig von der (aktuellen) juristischen Bewertung, die sich natürlich ändern kann, wäre aber zu fragen, warum nun gerade das Fliegen beim CO2-Ausstoß so herausgehoben werden sollte:
Denn bei deinem Beispiel fliegen 329 Passagiere gemeinsam. D.h. der Einzelne hat nur einen Anteil von 1/329 an den Folgen des Hin- und Rückflugs. Also pro Passagier ergeben sich dann nur 2259:329=6,86t CO2. Diese 6,86t wären dann der effektive CO2-Anteil am Tod eines Menschen, für den es nach deinen Angaben 3.700t CO2 bedarf. Einerseits sind 6,86 relativ wenig im Vergleich zu 3.700, andererseits tauchen vergleichbare 6,86t CO2 im Emissions-Alltag der Menschen doch vergleichsweise häufig auf. Du verbrauchst bspw. im Jahr ca. 5,69t CO2, der Durchschnitt in D lag 2018 bei 11,6t (lt. vorherigem Blog-Beitrag). D.h. der individuelle Jahresverbrauch von Menschen schwankt um den Durchschnitt in der Größenordnung des Sydney-Fluges. Um das besser beurteilen und einordnen zu können, wäre eine Häufigkeitsverteilung der individuellen CO2-Fußabdrücke hilfreich. Gibts die irgendwo?
Abgesehen davon: Das ist alles viel zu komplex. Wenn der Ukraine-Krieg und der Wirtschafts-Krieg mit Russland und den Auswirkungen weiter anhält Energie-/Rohstoff-Versorgung -> Inflation -> Rezession -> Wohlstandsverlust -> soziale Verwerfungen -> Rechtsruck in D sind die Prioritäten ohnehin erstmal andere. Wenn dann Trump nochmal wiedergewählt wird und die Konflikte mit China eskalieren …
Solange eine Fußball-WM in einem Land wie Katar stattfinden kann (bei dem dazu bekannten Hintergrund), muss man sich doch eingestehen, dass die Wirkung von rationaler Aufklärung nur sehr begrenzt ist.
Es mag sein, dass das immer (??) alles (??) zu komplex sein mag. Dennoch kommt es mir sowohl so vor, als wären Begründungen wie die Ihre entweder das Neue „Wir haben nichts gewusst“ als auch eine (angebliche?) Rechtfertigung dessen, dass das eigene Handeln so lange unverändert erhalten bleiben darf(!!), wie es unverboten ist, etwas daran zu ändern. Für mich gilt auch weiterhin: Viele kleine Menschen an vielen kleinen Orten können durch viele kleine Schritte das Gesicht der Welt verändern.
Ja, vielleicht kann weder das veränderte Verhalten des Verfassers noch das meine wirklich die Welt retten aka die Klimakatastrophe aufhalten. Es erscheint mir dennoch sinnvoll, wenigstens etwas zu tun.
Mein Kommentar war eigentlich nicht als Rechtfertigung gedacht, sein eigenes Verhalten nicht zu ändern!
Kernaussage ist: Warum sich die „Mordanklage“ des Artikel ausgerechnet nur gegen Fluggäste richtet?
Fliegen hat zwar einen RELATIV hohen CO2-Ausstoß. Aber nicht so hoch, wie er nicht auch durch andere Aktivitäten des täglichen Lebens bei sehr vielen Menschen im Laufe eines Jahres zusammen kommt. D.h. Menschen, die nur ganz selten und nicht so weit fliegen, können rechnerisch viel weniger Menschen auf dem Gewissen haben, als Nie-Flieger, die für mehr CO2-Emissionen durch andere Ursachen verantwortlich sind. Und Sydney ist auch sehr extrem: wie viele Menschen waren jemals in Australien?
Mit Hilfe des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes kann man ganz konkret selber nachrechnen, wie viele Menschen man nach der im Artikel genannten Formel bereits umgebracht hat bzw. noch voraussichtlich umbringen wird. http://uba.co2-rechner.de/de_DE/
Auf einem der Fotos hält eine Frau das Cover von „The Illusion of Green Flying“ hoch. – Entsprechen also „The Illusion of Green Living“!
Das bedeutet NICHT, dass es egal ist, ob man fliegt oder nicht. Natürlich ist es für die CO2-Bilanz besser, wenn man nicht fliegt. Aber das gilt für JEDES CO2-verursachende Verhalten: es ist für´s CO2 besser, es zu unterlassen!
Jeder Mensch lebt auf Kosten anderer Menschen, egal ob er fliegt oder nicht. Entsprechend sollte er sich Verhalten. Machen aber bekanntlich nicht genügend.
Es lebt nicht jeder Mensch auf Kosten anderer. Es gibt krasse Nord-Süd-Unterschiede. Gerade Menschen, die beruflich fliegen (Akademiker*innen), fliegen oft viel. Da gibt es extreme Unterschiede. Ich habe in meinem Leben 89 Tonnen durch Flüge verursacht. (Ist auch irgendwo verlinkt.) Und wie Du sagst: Man kann mit einem Flug so viel zerstören, wie man durch andere Aktivitäten mitunter in einem Jahr verpulvert. Ganz am Anfang des Artikels steht, dass es um CO2 allgemein geht und dass das Flugbeispiel nur verdeutlichen soll, was wir anrichten. Du kannst mit dem CO2-Rechner ausrechnen, wie viele Jahre Du noch weiter so leben kannst, wenn das CO2-Budget für 1,5° eingehalten werden soll. Leider haben wir alle einen bestimmten Sockelbetrag, unter den wir hier in Deutschland nicht kommen, auch wenn wir sparsam leben. Das kann nur die Politik ändern. Kohleausstieg, erneuerbare Energien, Einsparungen.
Da ich auch gerade versucht habe, herauszufinden, wie viel denn so eine Geschäftsreise verbraucht, vier Gedanken, die ich noch hatte:
1. Die Zahlen der Dehoga sind für einen Vergleich nicht brauchbar. Zum Beispiel ist der Verbrauch höher bei nur einer Übernachtung (Bettwäsche und Handtücher müssen pro Besuch und nicht pro Übernachtung gewaschen werden), ungenutzte Dienstleistungen wie Sauna oder Pool sollte man nicht einrechnen; und wir wissen leider auch nicht, ob die Zahl die Errichtung des Hotelgebäudes enthält. Und am Ende müssen wir noch alles abziehen, was durch die Hotelübernachtung zu Hause gespart wird. Wahrscheinlich ist der tatsächliche CO2-Verbrauch, den eine Hotelübernachtung bei einer Geschäftsreise zusätzlich verursacht, deutlich niedriger als der Dehoga-Wert (ich würde daher 10 kg pro Nacht als obere Grenze nehmen).
2. Beim Verbrauch der Bahn kam das UBA für das Jahr 2008 auf 70 g CO2eq pro Personenkilometer (davon 20 g für die Infrastruktur und Wartung, Rest für den Betrieb). Da sich der Strommix seitdem verbessert hat, kann man den Wert wahrscheinlich auf 60 g senken und käme dann auf 80 kg für die 1400 km hin und zurück. Warum EcoPassenger (die Quelle von CO2-Online) nur auf die Hälfte kommt, lässt sich nicht nachvollziehen; da hinter EcoPassenger aber unter anderem die International Railways Union steckt, würde ich deren Wert von 40 kg als untere Grenze ziehen.
3. Beim Flugzeug sollte man auch die Infrastruktur und Vorketten für die Energie beachten. Das UBA kommt dann auf 260 g CO2eq pro Personenkilometer innerdeutsch, was dann den Wert auf 280 kg erhöht (Den atmosfair-Zahlen würde ich nicht trauen – damit Germanwings 50% schlechter ist als die durchschnittliche Fluggesellschaft müssten die Flugzeuge aus den 70ern fliegen – mindestens eine der beiden Zahlen von atmosfair ist komplett falsch; EcoPassenger kommt übrigens auf 320 kg mit allen Effekten).
4. Wenn wir die Umweltauswirkungen der Reise betrachten wollen, sollten wir nicht den CO2-Ausstoß, für den man moralisch verantwortlich ist, betrachten, sondern wie viel CO2 zusätzlich erzeugt wurde wegen der Reise. Wäre der ICE nicht gefahren, wäre weniger Strom verbraucht worden. Der geringere Stromverbrauch hätte aber nicht dazu geführt, dass ein Windrad oder ein durchschnittliches deutsches Kraftwerk ausgeschaltet worden wäre, sondern das, das den teuersten Strom produziert. Und wegen des CO2-Handels ist das wahrscheinlich ein Kohlekraftwerk (ok, im Moment vielleicht doch ein Gaskraftwerk). Also sollten wir nicht die 420 g CO2eq / kWh des deutschen Strommixes ansetzen, sondern die 940 g eines Braunkohlekraftwerkes. Das macht dann nochmal 10 – 20 g mehr pro Personenkilometer im ICE, also kommen wir insgesamt auf 65 – 110 kg für die Bahnfahrt. Beim Flugzeug dürfte der Effekt sein, dass zuerst die älteren Flugzeuge abgestellt werden, vermutlich kann man hier deshalb auch noch mal 5-10% draufschlagen.
Schlussfolgerung: Grob geschätzt verursacht die Geschäftsreise Hamburg – Stuttgart mit der Bahn ohne Hotel grob geschätzt 80 kg CO2eq (also irgendwo zwischen 65 und 110) und damit deutlich mehr als im Beitrag angenommen, aber immer noch deutlich weniger als der Flug. Gleichzeitig sollte der Verbrauch für das Hotel nach unten korrigiert werden, ist damit jetzt eine Größenordnung kleiner als der Verbrauch der Bahnfahrt selber und kann daher für den Vergleich Bahn gegenüber Flug ignoriert werden. Die Grundaussage des Blogbeitrages bleibt also bestehen: Die Bahnfahrt ist deutlich umweltfreundlicher als ein Flug, selbst mit Hotelübernachtung.
Wohlgemerkt: UmweltfreundlichER, nicht umweltfreundlich. So eine Fahrt jeden Monat würde zum Beispiel dem Unterschied zwischen täglichem Fleischkonsum und veganer Ernährung entsprechen.
P.S. Bei der Bahn kann man übrigens etwa 10% bei 2. Klasse abziehen und sollte 30% bei 1. Klasse hinzufügen.
Wow. Das alles ist doch ziemlich kompliziert. Aber was spart man denn zu hause, wenn man im Hotel übernachtet? Höchstens Seife, aber die bringt man doch eigentlich auch mit. Sauna und Pool müssen vorgehalten werden. Beim Pool ist es wahrscheinlich egal, ob den jemand nutzt. Das Wasser wird geheizt und gereinigt. Bei der Sauna kann es schon sein, dass die nur bei Bedarf angeschaltet wird.
Lieber Stefan, ich bin sehr beeindruckt über Deine Zivilcourage. Es wird so viel geschrieben und teilweise auch gesprochen, über den für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen so dringend nötigen „radikalen Wandel“ – kaum jemand handelt jedoch adäquat! Deshalb ist Dein Handeln, die Verweigerung einer Genehmigungsunterschrift und ggf. das Tragen der Konsequenzen, für mich einer der Lichtblicke und Vorbildhandlungen, die wir so dringend brauchen. Danke, dass Du Dich nicht nur konsequent engagierst, sondern dies auch so transparent und nachvollziehbar schriftlich darlegst. Ich hoffe, Dein Handeln inspiriert viele Menschen! #ActNow!
Super Sache, danke für deine Arbeit Stefan
Als später Nachruf: Weitermachen und Weiterkämpfen ist wahrscheinlich in seinem Sinne. Denn – Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt…
Danke für die sehr passende Würdigung des engagierten Kollegen Gisbert und der anderen Aktiven, durch deine Fotos!
Pingback: Zahltag: 02.Mai 2023 - Fundstücke zur Klimakatastrophe - MartinBaron.net
Lieber Stefan, danke für die sehr schöne Zusammenstellung, über die Gisbert sich sicherlich sehr gefreut hätte!
Lieber Stefan, wunderbar passend, danke!
Angela
Gisbert hat sichtbare Wiedergänger gefunden – welch ein tapferer Versuch. Ich bin voller Sympathien. Weil ich früher mal in meinem Leben gezwungen wurde, in sozialistischen Marschkolonnen zu spazieren, scheue ich mich vor dem Angeklebtbleibenmüssen.
Wo gibt es Daten, Fakten, Analysen dazu, was die Bürgerversammlung in Irland wirklich bewirkt hat?
Hat die Bürgerversammlung zu einer Meinungsänderung in der Bevölkerung in Irland geführt? Wäre der Volksentscheid zur Änderung des Abtreibungsrechts in Irland ohne die Bürgerversammlung anders ausgegangen? Wenn ja, warum?
Ich habe nur folgendes gefunden: Suiter, J. (2018). Deliberation in Action – Ireland’s Abortion Referendum. Political Insight, 9(3), 30–32. https://doi.org/10.1177/2041905818796576
meine vereinfachte Kurzzusammenfassung/Thesen nach Querlesen:
– die Bevölkerung war ohnehin schon mehrheitlich progressiv und für die Abschaffung des Abtreibungsverbots
– auf Grund irischer Besonderheiten (Medien, Wahlrecht etc.) war es schwierig, diesen Mehrheitswillen politisch umzusetzen
– dabei hat die Bürgerversammlung geschickt geholfen, diese Irland-eigenen Defizite auszubügeln
Das wäre natürlich etwas ganz anderes, als quasi einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen in der Bevölkerung zu finden und diesen dann auch politisch umzusetzen.
In der Abstimmung haben immer noch 1/3 nicht für ja gestimmt. Das ist für die Akzeptanz bzw. Umsetzung der Abtreibungsregelung letztlich irrelevant. Es kommt nicht darauf an, dass die Nicht-Befürworter und Gegner sich aktiv bei der Umsetzung oder Ermöglichung von Abtreibungen beteiligen. Bei vielen anderen Themen sieht das ganz anders aus.
Außerdem weist ChatGPT darauf hin, dass der Tod von Savita Halappanavar (bereits aus dem Jahr 2012) und ähnliche Fälle danach eine entscheidende Rolle gespielt hat. Nach ihrem Tod demonstrierten Zehntausende und die Bischöfe sahen sich zur Erklärung veranlasst, „dass die katholische Kirche an das „gleiche und unveräußerliche Recht einer Mutter und ihres ungeborenen Kindes auf Leben“ glaubt und dass die Kirche nie gelehrt hat dass das Leben eines ungeborenen Kindes Vorrang vor dem Leben der Mutter hat“.
„Am 20. Mai 2018 riefen die Eltern von Halappanavar dazu auf, beim irischen Referendum über die Aufhebung des achten Verfassungszusatzes mit „ Ja“ zu stimmen. Ihr Vater sagte: „Ich hoffe, dass das irische Volk mit Ja für die Abtreibung stimmt, für die Damen Irlands und das Volk.“ von Irland. Meine Tochter, sie verlor ihr Leben wegen dieses Abtreibungsgesetzes, wegen der Diagnose, und sie konnte keine Abtreibung durchführen. Sie ist gestorben.“ Am 25. Mai 2018 stimmte das irische Volk mit einer Mehrheit von 2 zu 1 für die Aufhebung des achten Verfassungszusatzes.“ siehe Whttps://en.wikipedia.org/wiki/Death_of_Savita_Halappanavar
Nichts gegen mehr Bürgerbeteilung, Bürgerräte, Bürgerversammlungen etc., aber was genau soll das Potential in und für Deutschland sein? Insbesondere beim Thema Klima, aber nicht nur abstrakt für mehr Klimaschutz zu sein, sondern konkret dafür selbst „Opfer“ zu bringen bzw. Nachteile in Kauf zu nehmen.
ergänzend: Ein Bericht der NYT zur Ireland’s Abortion Rights Campaign kommt ganz ohne Hinweis auf die Bürgerversammlung (Citizens‘ Assembly) aus, sondern hebt nur das emotionale Einzelschicksal von Halappanavar hervor: https://www.nytimes.com/2018/05/27/world/europe/savita-halappanavar-ireland-abortion.html
(Die Verfasser des im Blogbeitrag verlinkten Youtube-Beitrags scheinen mir selbst Lobbyisten zu sein. In eigener Sache: s. Beschreibung unter dem Youtube-Video)
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Hallo,
ich habe selbst mehrfach Gewalt als Teilnehmer an LG-Aktionen erlebt. Ich war auch bei der UV am 13.4.24 dabei. Die Polizei handelt völlig irrational, manchmal fast liebevoll, manchmal so, als ob sie sich für einen Job in Guantanamo bewerben wollte. Ich glaube nicht, dass die Polizisti das alles aus eigenem Antrieb tun, ich bin sicher, dass vieles davon direkt angeordnet ist. Und ich bin kein Gegner der Polizei, im Gegenteil, die Polizei ist wichtig und ich sehe sie immer noch als Freund und Helfer. Die Polizisti sind nicht unsere Feinde!
Andererseits hält mich eine solche Brutalität nicht davon ab, weiterhin auf die Straße zu gehen. Übrigens finde ich „All Cars Are Barricades“ eine gute Neuinterpretation der nicht mehr tilgbaren Abk.
Oder gewaltfreier: All cyclists are beautiful. =:-)
Ich war dabei an diesem schrecklichen 13.4., mir ist nichts sehr Schlimmes passiert. Aber das Erlebnis all dieser Bilder und Schreie hat mich über viele Tage traumatisiert und auch heute morgen, als ich diesen Bericht las, kamen mir wieder die Tränen
Ich war empört über die Behinderung der Presse, das musste ich auch mit ansehen. Das darf in Deutschland nie wieder so sein – überhaupt nirgendwo – aber die Presse selbst hat sich leider Null dafür interessiert, hab nichts dazu gelesen in den Zeitungen.
Danke, Stefan Müller!
Gab es eine Antwort?
Nein, bisher keine Antwort. Ich glaube, ich muss das als Brief persönlich abgeben. Bisher war es nur eine E-Mail.
Vielen Dank für diesen Bericht über Polizeigewalt gehen Klimaaktivisti! Dieses massive Aufgebot an Polizisti hat mich bereits am 24.04.2023 ziemlich schockiert. Ein Protestmarsch, am Roten Rathaus startend, der Letzten Generation, wurde sofort durch Einsatzkräfte verhindert; wir wurden von der Straße gedrängt, gekesselt, Banner weggerissen. Außerdem getrennt und über mehrere Stunden festgehalten, ohne dass wir eine Sekunde den Verkehr behindert…
Ein hervorragender Brief bzw. Bericht, der zu Recht auf diese unsägliche, undemokratischen Gewalt hinweist.
Ich hoffe sehr, dass er gehört, gelesen wird und Folgen hat.
Danke für diese Arbeit.
Die Berliner Polizei sind nicht mehr die von Gerhard Seyfried trefflich dokumentierten Prügelbullen der 80er, den Lummerjahren der Hausbesetzungen in Kreuzberg. Sie sind kooperativer und deeskalierender und ich wende mich angstfrei an sie.
Umso verstörender finde ich solche Gewaltanwendungen gegen Aktivisti der Letzten Generation, die ich seit einem Jahr immer wieder live beobachte und videodokumentiere, besonders im September durch Zivilpolizisten bei Straßenblockaden und bei den ersten zwei ungehorsamen Versammlungen 2024.
Polizisten, die selbst unglücklich über die Gewalt ihrer Kollegen sind, mit denen ich am Rand gesprochen habe, sagten, es gebe anschließend eine Auswertung, aber ihre Meinung habe dabei kein Gewicht aufgrund der Polizeihierarchie.
Auch ich glaube, dass diese unnötige, übermäßige Gewalt eine Anweisung von oben ist, vom Regierenden Bürgermeister, der Innensenatorin und der Polizeipräsidentin.
Die auch in Deutschland immer sichtbarer werdende Klimakatastrophe wird zu verhehrenden Folgen massiver Ernteausfälle und Teuerung führen, und die dann folgenden Aufstände wird die Polizei nicht mehr einhegen können. Ihre Kollegen in Mexiko blockieren bereits selbst Straßen, weil sie kein Wasser bekommen.
Die Klimakrise zu bremsen ist im Interesse der Erdbevölkerung, da wir sonst sehr bald in Chaos und Ressourcenkämpfen versinken und der demokratische Schutz Schwächerer kein Handlungsmittel mehr haben wird.
Es muss sich alles ändern, damit es möglichst nah an dem dran bleibt, wie es ist.
Staatliche Organe dürfen sich nicht der Gier einzelner beugen, sondern müssen das Richtige entscheiden und es dann populär machen, wie schon Gerhard Baum sagte.
Richtig so.
Danke !
Ein starker Post! Würden sich nur alle Profs in DE so engagieren, könnte es schon was bewewgen…
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Dem kann ich nur vollumfänglich zustimmen (ich bin Physiker und auch bei Scientists for Future aktiv).
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