Deinvest

In der taz stand ein Artikel über den politischen Investor Enkraft Capital, der RWE-Aktien gekauft hat, um den Konzern zu beeinflussen. Wie Beispiele aus den USA zeigen hat der Investor mit 500.000 Anteilen (16,4 Mio Euro) eine hörbare Stimme. Er fordert eine Trennung vom Braunkohlegeschäft und Fokussierung auf erneuerbare Energien.

STOP RWE Verkehrsschild in Berlin Kreuzberg, 25.06.2019, Bild: Stefan Müller, CC-BY

Es gibt einen interessanten Unterschied zwischen der Print-Ausgabe der taz und der online verfügbaren Version. In der Print-Ausgabe werden andere Investoren erwähnt. So hält wohl die Fondsgesellschaft DEKA 0,9% an RWE und Union Investment 1%. DEKA ist das Wertpapierhaus der Sparkassen (Wikipedia). Wenn man als Sparkassenkund*in mit seinem Bankberaterin über Anlageformen spricht, bekommt man ein DEKA-Depot und DEKA-Fonds angeboten. Und wenn man nicht aufpasst, bekommt man auch RWE und Freunde ins Depot.

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass man die netten Finanzberater von der Sparkasse nicht unbedingt braucht. Man kann seine Fonds in einem online-Depot unterbringen und dann über einen Online-Händlerin Fonds direkt und zum Teil auch ohne Ausgabeaufschlag kaufen. In der Zeitschrift finanztest, die von der Stiftung Wahrentest unabhängig herausgegeben wird, findet man Fondbewertungen und auch Themenschwerpunkte zum ökologischen Investieren. Es gibt Fonds, die fossile Energie, Atomenergie, Waffen, Drogen usw. ausschließen. Es gibt sogar Fonds, die auf Klima-Themen spezialisiert sind.

Ich habe hier mal einen herausgegriffen und zeige die Wertentwicklung im Vergleich zum DAX-30 und zum MSCI World in den letzten fünf Jahren:

Also: Wenn Ihr Geld habt, dann spendet es an die Umweltorganisationen oder wenn Ihr es sparen wollt, dann investiert es ins Klima bzw. in entsprechende Technologien und nicht in Kohle, es sei denn Ihr macht bei Stänkervereinen mit, die Auto- oder Kohlefirmen ärgern.

Deinvest: Kein Geld mehr für Kohle, Öl und Gas, Demonstration von Extinction Rebellion von der CDU-Zentrale zur Parteizentrale der Grünen, Berlin, 17.08.2021, Bild: Stefan Müller, CC-BY

Bestellt alles ab!

Das ist einer von vielen Tipps, wie Ihr Euren CO2-Fußabdruck verkleinern könnt.

Gibt es bei Euch auch diesen Haufen Papier, der jeden Tag im Briefkasten ist? Wochenzeitung, Werbung von der Post (extra eingeschweißt in Plaste-Verpackung), Kataloge, Zeitschriften? Gegen Wochenzeitungen hilft ein Aufkleber am Briefkasten. Gegen Werbung von der Post und sonst wem auch. Irgendwann mal irgendwo etwas bestellt und seitdem einmal im Jahr den Katalog? Zwei Mal im Jahr? Noch öfter? Am besten immer sofort, wenn ein Katalog kommt, diesen abbestellen. Hinten ist die Kundennummer drauf. Mail an Versender und Ihr seid raus. Helft den anderen Familienmitgliedern: Darf ich für Dich diesen Katalog abbestellen?

Diese Zeitschrift: Lest Ihr sie überhaupt noch? Ich habe letzte Woche die c’t abbestellt, weil ich eigentlich nur die FAQ und Tipps und Tricks regelmäßig lese und ansonsten einzelne Artikel. Dafür habe ich ein online-Abo, das reicht völlig.

Berufliches Zeug: Braucht Ihr das? Ja, diese Hochschullehrerzeitung. Da steht ab und zu etwas Interessantes drin, aber irgendwie kommt man doch nicht zum Lesen und sie liegt nur rum. Abbestellt. Jahresberichte und Einladungen von Institutionen, mit denen Ihr irgendwann mal etwas zu tun hattet? Das Forschungsmagazin der DFG (auch noch von Wiley). Abbestellt.

Zeitschriften und Broschüren: abbestellt

Schwuppdiewupp einen ganzen Haufen Papier und den Versand eingespart. Eigentlich einfach, aber man muss dranbleiben. Schafft Ihr. =:-)

Und noch ein Tipp zum Schluss: Wenn Ihr keine unverlangte Werbung haben wollt, könnt Ihr Euch bei der Robinson-Liste eintragen. Die gibt es für Deutschland und einige andere Länder. Da kann man auch seine Telefonnummer hinterlegen. Dann ist Ruhe. Wie auf einer Insel.

Wäschetrockner abschaffen

Das ist einer von vielen Tipps, wie Ihr Euren CO2-Fußabdruck verkleinern könnt.

Trocknet Ihr Eure Wäsche im Trockner? Muss nicht sein. Es gibt Wäschetrockner mit 0 kwh Verbrauch. Sogar schöne. Von side by side Design aus Werkstätten für Menschen mit Behinderung.

Wäschetrockner Mama im Einsatz. Keine Angst: Wäschetrockner Papa gibt es auch. Und Papa darf auch den WTM benutzen.

Ein netter Nebeneffekt vom Trocknen auf dem Wäscheständer ist, dass durch die Verdunstung Kühle entsteht. Also statt mit dem Wäschetrockner noch Abwärme zu erzeugen, kühlt Ihr Eure Wohnung. Aber auch im Winter ist es von Vorteil, die Wäsche in der Wohnung zu trocknen: In Neubauten ist die Luft in der Heizperiode meist zu trocken, weshalb manchmal dazu geraten wird, Verdunstungskörper an der Heizung anzubringen. Denselben Effekt erreicht man mit der trocknenden Wäsche.1

Ansonsten kann man durch das Stilllegen des Trockners auch jede Menge Geld sparen. Hier kann man ausrechnen, was der Trockner einen kostet. Auf der Seite gibt es auch Tipps, wie man Trockner möglichst effizient nutzen kann, wenn man denn unbedingt einen haben will.

Nachteil: Man braucht Platz und das Ding steht rum. Aber das geht. Ich habe bisher noch nie einen gehabt und wir sind ein Vierpersonenhaushalt. Eine Alternative zum Wäschetrockner ist auch eine Vorrichtung über der Badewanne oder ein entsprechend gespanntes Wäscheseil.

Probiert es mal aus. Vielleicht erst mal für zwei Wochen oder einen Monat.

Nachtrag: Es kam die Frage auf, wer denn überhaupt noch einen Trockner habe. (Tja, meine Filterbubble aus links-grün-versifften Gutmenschen). Die Antwort ist: viele! Nämlich 42,2 % im Jahr 2017 mit Zunahme in den zwei Jahren davor.

Branchenverband Technik, BVT-Fakten 2018: Das aktuelle Branchenjahrbuch

In Deutschland wurden 2016 1.200.000 neue Trockner verkauft.