Die Megapetition mit Gameification, Verbesserung des individuellen Fußabdrucks und Handabdrucks als virtuelle politische Partei und Machtfaktor bei zukünftigen Wahlen

Zuletzt geändert am 10. Juni 2025

Einleitung: Diskussionsveranstaltung auf Klimatag

Am 05.06.2025 fand an verschiedenen Universitäten der Circle U ein Klimatag statt. In Berlin gab es eine Diskussionsveranstaltung mit dem Titel „Science is ignored: Why are we still teaching (climate) scientists?“ statt. Ausgangspunkt der Diskussion war ein Papier von Dr. Fabian Telschow, der vorgeschlagen hatte, einen Lehrstreik zu organisieren. Statt zu lehren, sollten Akademiker*innen mit der nicht-akademischen Bevölkerung in Kontakt treten und die Situation erklären, die sofortiges Handeln erfordert und kein weiteres Pillepalle (Angela Merkel) zulässt. Bei der Diskussion wurde darauf hingewiesen, dass in anderen Ländern politische Veränderungen oft von Universitäten und Student*innen ausgehen würden.

Podiumsdiskussion zur Klimakrise mit Prof. Dr. Niko Froitzheim, Samira Ghandour, Fridays for Future, Prof. Dr. Mark Lawrence, Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit Potsdam, Dr. Judith Enders, Uni Leipzig, und Dr. Fabian Telschow, Grimm-Zentrum, Humboldt-Universität zu Berlin, 05.06.2025

Der Moderator Fabian Telschow wies darauf hin, dass man schlecht von anderen Gruppen verlangen könne, dass diese aktiv werden und bat die Anwesenden darzulegen, was sie sich für ihre eigene Gruppe als Beitrag zur Überwindung der Klimakrise vorstellen könnten. Prof. Dr. Mark Lawrence (Direktor des RIFS Potsdam) antwortete darauf, dass er nur eine Lehrveranstaltung pro Jahr geben würde und diese wichtig sei, aber es wäre doch gut, wenn alle Wissenschaftler*innen sich in Bezug auf CO2-Ausstoß vorbildlich verhalten würden: nicht fliegen, Ökostrom benutzen, kein Fleisch essen, Auto abschaffen, google statt ChatGPT benutzen, weil Anfragen an ChatGPT wesentlich mehr Energie verbrauchen als Anfragen an Google, usw. Diese Antwort hat mich erschüttert. Im Raum und auch auf dem Podium saßen Klimaaktivist*innen, die sich mit ihren Körpern für eine Änderung der Klimapolitik eingesetzt haben, die versucht haben, um jeden Preis Aufmerksamkeit auf ein drängendes Problem zu lenken, und der Vorschlag ist, dass doch alle Wissenschaftler*innen individuell weniger CO2 ausstoßen sollen? Während gleichzeitig die Erhöhung der fossilen Subventionen (Pendlerpauschale) und der Neubau von Gaskraftwerken beschlossen werden? Die Fossilindustrie würde sich schlapplachen, wenn sie denn von dieser Diskussionsveranstaltung irgendetwas mitbekommen würde. Letztendlich hat British Petrol ja die Sache mit dem ökologischen Fußabdruck gepuscht, um von der Verantwortung der Fossilkonzerne abzulenken und alle mit sich selbst zu beschäftigen.

Das konnte es nicht sein.

Aber was dann?

Rückblick: Die vergangenen sechs Jahre

Was ist in den letzten Jahren passiert und was wurde damit erreicht? Es gab in den letzten Jahrzehnten immer wieder Aktionen von NGOs. 2014 gab es eine größere Energiewendedemo mit Seeed. Breitenwirksamkeit erreichte die Klimabewegung aber erst Ende 2018–Anfang 2019 mit den Schulstreiks von Fridays for Future, einem ersten Akt zivilen Ungehorsams. Die Schüler fragten sich zu Recht, warum sie denn in die Schule gehen sollten, wenn sie doch überhaupt keine Zukunft haben. (Jedenfalls nicht so eine, wie wir sie hatten.)

  • wöchentliche Schulstreiks von Fridays for Future (wöchentlich, bis? Corona?)
  • globale Klimastreiks von Fridays for Future (zwei Mal im Jahr, 2019 bis jetzt, die Forderung 2019 war Klimaneutralität bis 2025)
  • Organisation von Scientists for Future. 26.000 Wissenschaftler*innen im deutschsprachigen Raum unterschrieben eine gemeinsame Stellungnahme
    • Unterstützung von FFF als Faktchecker
    • Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen für die Regierungen in Arbeitsgruppen
    • offene Briefe von Wissenschaftler*innen
    • zuletzt 13.400 Wissenschaftler*innen fordern in Appell mehr Klimaengagement von der Politik
  • wöchentliche Forschungsstreiks bzw. eine Forschungsmittagspause von ca. 100 Wissenschaftler*innen im Raum Berlin/Brandenburg und Leipzig (Wednesdays for climate)
  • Klimamontag von Berlin for Future: monatliche Versammlungen mit Musik und Reden
  • Klima after Work: wöchentliche lockere Zusammenkunft mit Vorträgen
  • Straßenblockaden durch Extinction Rebellion (2019 bis jetzt)
  • Flughafenblockaden durch Extinction Rebellion, Am Boden belieben und Robin Wood (2019, 2020): Tegel, BER, Leipzig
  • Gründung der Partei radikal:klima bzw. Klimaliste 08/2020
  • Demokratiefestival im Olympiastadion für Klimaschutz mit großer Spendencampagne, Beteiligung berühmter Bands, Spendensumme wurde erreicht, Festival wegen Corona abgesagt, Beteiligung von FFF und S4F
  • Besetzung von Lützerath
  • Hungerstreik 2021, aus dem die Letzte Generation entstanden ist, zum Schluss trockener Hungerstreik von Henning Jeschke
  • Ab 2022 Aktionen der Letzten Generation in hoher Frequenz
    • Straßenblockaden
    • Hafenblockaden
    • Flughafenblockaden: BER, München, ???
    • Abdrehen von Pipelines
    • Störungen von Events (Autorennen, Fußball, Berlin-Marathon, Operaufführungen)
    • Attacken auf Bilder hinter Glas und Ankleben an wertlosen Holzrahmen
    • Besetzung des Naturkundemuseums und Ankleben an Stangen neben den Saurieren
    • Besprühen des Brandenburger Tors
    • Farbattacken auf das Verkehrsministerium mit einem Feuerwehrauto
    • Farbattacken auf das Bundeskanzleramt
    • Absägen von Weihnachtsbäumen
    • Stören von Veranstaltungen (Gas-Gipfel)
    • Gründung einer politischen Gruppierung, die bei den Europawahlen angetreten ist
  • Scientist Rebellion
    • Paper Pastings bei Banken, wissenschaftlichen Konferenzen
    • Blockade von Straßen
    • Blockade von Veranstaltungen (World Health Summit)
    • Blockade von Flughäfen
  • Ende Gelände
    • Blockaden fossiler Infrastruktur
    • Besetzung von Tagebauen
    • Blockaden von Veranstaltungen (Gas-Gipfel)
  • Hungern bis Ihr ehrlich seid (2024)
  • diverse Petitionen
  • diverse Gerichtsverfahren gegen die Bundesregierung oder Firmen (Klagen von FFF, S4F, Deutsche Umwelthilfe)
  • Fahrraddemos (ADFC, Respect Cyclists)
  • Stadtradeln
  • Öko-Apps, die den Nutzer*innen Tipps geben, wie sie sich ökologisch verhalten können.

Was waren die Ziele und was wurde erreicht? Eine Forderung von Extinction Rebellion war 2019 die Klimaneutralität bis 2025. Es ist abzusehen, dass diese bis zum Ende des Jahres nicht erreicht sein wird.

Die schwarz-rote Regierung unter Angela Merkel verabschiedete 2019 ein Klimapäckchen, obwohl 1,4 Mio Menschen mit Fridays for Future auf der Straße waren. Bei den Wahlen zum Bundestag 2021 waren die Grünen trotz massivem Gegenwind von Organisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erfolgreich und konnten in der Bundesregierung Ministerien besetzen. Matthias Döpfner, Millardär und Besitzer von Springer, schrieb an Reichelt „Please stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt.“. Der Plan war, dass eine Ampel-Koalition gebildet wurde, bis die Union aus Sicht Döpfners fähigeres Personal zur Verfügung hatte (Zeit, 16/2023, taz, 21.04.2023). Wie wir wissen, ist der Plan wie gewünscht durchgezogen worden. Porsche war über die FDP direkt an der Regierung beteiligt (taz 25.07.2022) und die FDP verhinderte weitergehende ökosoziale Umbauten und ließ die Koalition dann letztendlich auch scheitern. Die Ampel-Koalition verfehlte die Sektorenziele in zwei Bereichen: Verkehr und Bauen. Der Sachverständigenrat fand die Ergebnisse im Bereich Verkehr so schlecht, dass er sich weigerte, überhaupt weiter zu prüfen. Das Ergebnis war, dass die Ampel die Sektoren im Klimaschutzgesetz komplett abschaffte.

Das Ergebnis der vorgezogenen Wahlen im Jahr 2025 ist, dass die CDU den Kanzler stellt und die SPD sehr geschwächt wurde. Die neue Regierung besteht aus einem ehemaligen Blackrock-Manager als Bundeskanzler (Blackrock ist Teil der Fossil-Industrie, siehe Männer, die die Welt verbrennen), einer Klimawandelleugnerin als Bundesforschungsministerin (Sendung Maischberger 11.10.2017), die sich selbst „Erfahrungsklimawissenschaftlerin“ nennt, und einer Energie-Lobbyistin, die jetzt Ministerin für Wirtschaft und Energie ist und neue Gaskraftwerke bauen will.

Also was sind die Optionen? Was kann man tun?

Viele Demos und Aktivitäten fanden einfach mit Corona ihr Ende. Corona hat die Menschen verändert. Die Teilnehmerzahlen von Demos sind wesentlich niedriger als vorher. Als Fotograf kenne ich viele Demonstrant*innen und Aktivist*innen vom Sehen. Ich kann feststellen, dass die Teilnehmerzahlen und Gruppengrößen sich um bis zum Faktor Hundert verkleinert haben. Das ist ein allgemeines Phänomen, nicht nur im Bereich Klima zu beobachten. Bewegungsforscher*innen sagen, dass Bewegungen meist eine Zeit von fünf Jahren haben und dass die Klimabewegung schon gut ist, weil sie überhaupt noch da ist. Aber auch bei dieser Bewegung kann man feststellen, dass viele einfach nicht mehr können. Ausgebrannt sind. In Depressionen versinken. Verzweifeln ob der täglichen neuen Katastrophennachrichten und der Untätigkeit und Ignoranz ihrer Mitmenschen.

Also was sind die Optionen? Was kann man tun?

Mehr Demos? Neu Demos? Neue Aktionen? Bei einem Bundeskanzler, der Millionen Menschen, die gegen Rechtsextremismus demonstrieren, als linke Spinner bezeichnet und ihre Anliegen einfach abtut? Einen Bundeskanzler, dessen Hass gegen schutzsuchende Menschen oder einfach nur arme Menschen so groß ist, dass er mit der AfD gemeinsame Sache macht? Wird er zu zittern beginnen, wenn Herr Lawrence, Frau Göpel, Frau Kempfert, Frau Schmidt, Frau Meyer und Herr Müller statt ChatGPT Google verwenden und auf Ökostrom umstellen? Wird er dann einsehen, dass ein Tempolimit eine geile Sache ist, die nichts kostet, CO2-Emissionen reduziert und Menschenleben rettet? Wird er die Bahn ausbauen lassen und das 9-Euro-Ticket zurückholen? Wird er Privatflieger verbieten oder limitieren oder verteuern? Die Pendlerpauschale abschaffen oder auslaufen lassen?

Nein. Wird er nicht.

Der Plan

Ich war entsetzt, als ich den Vorschlag mit den individuellen Verhaltensänderungen gehört hatte. Das kann man als Vorschlag zur Lösung eines regionalen, nationalen, internationalen Problems nicht bringen. Aber nach einigem Nachdenken und der Feststellung, dass es keine neuen Optionen mehr gibt, es wurde einfach schon alles probiert, ist mir klar geworden, dass man auch die individuellen Verhaltensänderungen als Teil des neuen Plans braucht.

Also: Was wir brauchen ist eine Megapetition, die gleichzeitig eine Art virtuelle Partei ist. Eine Petition, die von 10 oder 20 Millionen Menschen unterschrieben wird, deren einziges Ziel der Erhalt der Menschheit ist, das heißt, das Aufhalten der globalen Erwärmung und der Stopp des Artensterbens. Diese 20 Millionen Menschen werden ein Machtfaktor bei Wahlen und bei Gesprächen davor sein. Laut Bundesumweltamt halten 88% der deutschen Bevölkerung Umwelt- und Klimaschutz für wichtig (54% sehr wichtig, 34% eher wichtig, repräsentative Umfrage, Studie 2024). Die 20 Millionen wären nur ein Bruchteil der 88% aber so organisiert ein Machtfaktor, den auch Blackrock-Manager nicht ignorieren können.

Wie ich schon gesagt habe, sind die Elemente des Plans nicht neu. Sie sind nur anders zusammengesetzt. Wolfgang Oels (COO Ecosia) hatte bei Klima after Work die Idee, dass jeder jedes Mal noch einen mitbringt und dann würde sich die Teilnehmerzahl jede Woche verdoppeln, so dass bald 10 Mio Menschen zu den Versammlungen kämen, die man dann nicht mehr ignorieren könne. Zum Jahresende waren es eher 10 als 10 Millionen, aber es war dennoch schön.

Rebel for Life: Kleines Kind mit Extinction-Rebellion-Jacke und Oma for Future beim ersten Klima after Work, Im Hintergrund mit Mütze Antonio Rohrßen von der Klimaliste Berlin, Invalidenpark vor dem Klimaministerium, Berlin, 01.07.2022

Die Frage ist, wie man auf 10 oder 20 Millionen kommen kann. Hier kommen Fuß- und Handabdruck ins Spiel: Es kann nicht einfach jeder die Petition unterschrieben. Wer unterschreibt muss glaubhaft versichern, dass er sich bemüht, seinen CO2Fußabdruck zu minimieren. Dafür sind mögliche Parameter:

  • Bahn/Bus/Rad statt Flugzeug
  • Verzicht auf Kurzstreckenflüge
  • Ökostromvertrag
  • geringer Energieverbrauch (Elektroenergie)
  • geringer Heizenergieverbrauch
  • Balkonsolar / Solarstrom
  • Wärmepumpe
  • Heizung auf max. 20°
  • Heizung auf mehr als 20°, aber ein Grad weniger als früher
  • autofreies Leben in der Stadt
  • autofreies Leben auf dem Land
  • Stilllegung des Autos / eines Autos bei Mehr-PKW-Haushalten
  • Vermeidung von KI-Anwendungen (Ecosia statt ChatGPT)
  • planetenkompatible Ernährung
    • vegan
    • vegetarisch
    • keine weggeworfenen Lebensmittel
  • vernünftiger Konsum
  • Spenden an NGOs (Deutsche Umwelthilfe, BUND, GreenPeace) oder aktivistische Gruppen
  • grünes Investment
    • nur in ökologische Anlagen
    • nicht in Fossilindustrie

Wie man an der Liste schon sieht, kann man verschiedene dieser Dinge erfüllen. Man kann diese Punkte gewichten und somit die Unterzeichner*innen in einen Wettbewerb treten lassen. Das ist der Gamification-Aspekt. Auch das gab und gibt es schon in Form diverser Öko-Apps. Nun kommt aber die Kombination von Petition und Öko-Spiel dazu. Wenn ich 10 Millionen Menschen habe, die angeben, dass sie etwas dafür tun, dass ihr Petitionsziel ernst genommen wird, 10 Millionen Menschen, die sich mehr oder wenig klimakompatibel oder sagen wir klimaorientiert verhalten, dann ist das etwas Anderes als die 500ste Petition auf open Dingsbums, die irgendwelche Internetdudes durchgeklickt haben. OK. British Petrol hat gewonnen, weil 10 Mio Leute sich nur mit sich selbst beschäftigen und sich fertig machen, weil sie den Fehler bei sich suchen? Nicht ganz. Das Konzept, das gegen den Fußabdruck entwickelt wurde, ist der Handabdruck. Beim Fußabdruck kann man irgendwann nicht mehr weiterkommen. Wer nicht fliegt, kein Auto hat, im Passivhaus bei 19,5° lebt, einen extrem niedrigen Energiverbrauch hat, sich vegan, regional, saisonal, ökologisch ernährt, sein Geld in irgendwelche Klimafonds versenkt hat oder der Deutschen Umwelthilfe spendet, weil er sonst nicht konsumiert und es gar nicht braucht, was soll der noch tun? Der Handabdruck misst, wie viel man auf andere einwirkt, damit die etwas einsparen bzw. politisch bewegt, damit landesweit in großem Maße CO2 eingespart wird. Auch das kann man mit der Petition kombinieren. Wenn jemand andere dazu bringt, die Petition zu unterzeichnen (per Invite-Link), wird ihm das gutgeschrieben. Man kann also im Spiel vorankommen, dadurch, dass man mit anderen spricht. Über die Klimakatastrophe. Darüber, was man individuell tun kann.

Die Unterzeichnenden stimmen zu, dass die Organisator*innen der Petition ihnen maximal einmal im Monat eine Mail schicken dürfen. Zusätzliche Mails sind zulässig, wenn ein Ereignis eintritt, das wahrscheinlich der Klimakatastrophe zuzurechnen ist und bei dem mehr als fünf Personen zu Tode gekommen sind bzw. Schäden von über 100 Millionen Euro entstanden sind.

Die Petitionszeichner*innen bilden eine virtuelle Partei, deren einziges Ziel der Klimaschutz/Stopp des Artensterbens ist. In Zusammenarbeit mit den Scientist 4 Future werden vor Wahlen die Wahlprogramme analysiert und alle Zeichner*innen werden über die Ergebnisse informiert.

Im Unterschied zu Petitionen gibt es kein Ende der Zeichnungsfrist. Normalerweise zeichnen gegen Ende der Frist die meisten Menschen. Bei dieser Petition ist die Motivation zum Zeichnen durch die Gamification gegeben und es gibt Motivationsschübe bei Katastrophen.

Es wäre doch gelacht, wenn wir die 20 Millionen nicht zusammenbekämen.

Ziel der Petition

Als Ziel der Petition würde ich drei Punkte ansetzen:

  1. Verkündung der Statements von Hungern bis Ihr ehrlich seid (siehe unten), die von Scientist for Future überprüft worden waren und auch von den Parents for Future und den Psychologists/Psychotherapists4Future unterstützt werden.
  2. Sozialverträglicher Umbau der Gesellschaft zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2040
  3. Sozialverträglicher Abbau von Subventionen fossiler Energieträger
  4. Rückkehr zum Klimagesetz mit Sektorzielen, angepasst auf 2040

Die Forderung von „Hungern bis Ihr ehrlich seid“ war, dass die Bundesregierung Folgendes verkünden möge:

  1. Der Fortbestand der menschlichen Zivilisation ist durch die Klimakatastrophe extrem gefährdet.
  2. Der CO₂-Gehalt in der Luft ist viel zu hoch (0,42 ‰).  Der Weltklimarat zeigt einen Weg (SSP1-1.9 “1,5°-Pfad”), mit dem die Menschheit die beste Überlebenschance hat.
  3. Dieser Pfad hat einen Zielwert von 0,35 ‰ (bis zum Jahr 2150).  Das bedeutet, es sind bereits jetzt hunderte Gigatonnen zu viel CO₂ in der Luft.
  4. Wir müssen jetzt, wenn auch mit Jahren Verspätung, radikal umsteuern.
Forderungen von „Hungern bis ihr ehrlich seid“. Hungerstreikcamp, Spreebogenpark, Berlin, 07.04.2024

Klingt wie ein Plan, oder? Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht bin ich auch endgültig verrückt geworden. Meldet Euch, wenn Ihr mitmachen wollt. Wenn man es richtig machen will, braucht man mindestens eine Informatiker*in und eine Kommunikator*in, die sich kümmert. Vielleicht noch mehr.

Und fragt Euch, wer Ihr gewesen sein wollt!

Wolfgang Metzeler-Kick, 49, Ingenieur für technischen Umweltschutz am Tag 38 seines Hungerstreiks, wird aus dem Polizeikessel gebracht. Beugehebel an der Hand, Hand unter dem Kinn. Auf dem Plakat einer Frau steht: „Wer wollen wir gewesen sein?“. Nach Blockade der Frankfurter Allee, 13.04.2024