taz lügt nicht

Zuletzt geändert am 14. Dezember 2024

In diesem Post geht es um das Demokratie-Projekt 12062020olympia. Ich habe das Projekt im Blog-Post Warum ich Olympia gut finde bereits beschrieben, hier geht es nicht um das Projekt selbst sondern um die Berichterstattung darüber in meiner Lieblingszeitung der taz. Am 18.11.2019 gab es in der Markthalle neun in Kreuzberg eine Auftaktveranstaltung der OrganisatorInnen und UnterstützerInnen. Ich war da und habe Bilder gemacht. Die taz war wohl nicht da, hat aber eine Woche später negativ berichtet. Ich habe diesen Bericht auf Uninformiertheit zurückgeführt, denn viele Behauptungen, die in diesem Artikel enthalten sind, sind falsch oder einseitig präsentiert. Zudem ist der Artikel von Neid und Mißgunst geprägt, letztendlich auch basierend auf falschen Annahmen. Für die Uninformiertheit muss man leider die OrganisatorInnen verantwortlich machen, denn es gab zum Start des Crowdfunding keine Web-Seite, die alles schön übersichtlich erklärt hätte. Ehm, es gab gar keine Web-Seite. Von der taz hätte man – anders als von der Bild-Zeitung, die ähnlich berichtete – erwarten können, dass sie zum Treffen in der Markthalle kommen, da scheinen sie nicht getan zu haben, denn ihr Artikel bezeugte ihre Ahnungslosigkeit.

OK. Fehler passieren. Auch ist die taz eine Zeitung, in der man durchaus unterschiedliche Meinungen antreffen kann. Auch gibt es ein pro/contra-Format, das ich sehr schätze. So habe ich gehofft, dass es noch weitere Artikel und Diskussion in der taz geben würde. Heute ist ein zweiter Artikel erschienen. Und dieser Artikel ist eine große Enttäuschung. Ich bin nicht nur enttäuscht, ich bin wütend! Ich lese die taz seit fast dreißig Jahren und ich habe mich schon öfter geärgert (z.B. über die Werbung des Rüstungs- und Autokonzerns Daimler in der Jugendtaz), aber wütend war ich eigentlich noch nie. Die „Ich-kündige-mein-Abo“-LeserInnenbriefe fand ich immer irgendwie lustig, sie gehörten zur taz-Folklore dazu. Ich habe nie darüber nachgedacht, mein Abo zu kündigen und denke auch jetzt nicht darüber nach. Aber es fehlt jetzt Geld und ich werde es mir von der taz borgen. Dazu gleich mehr, jetzt erstmal zum Artikel.

Der Artikel in der heutigen Printausgabe der taz hat die folgende Überschrift:

Tendenziöses Framing in der taz, Printausgabe 21.12.2019, S. 7

Framing

Im Artikel selbst wird das Wort Hipster wieder aufgegriffen und zwar mit Zitaten:

„Eine Hipsterveranstal­tung für eine weiße Mittel­standsblase“ nannten Twitter­ User*innen das Event

In Kombination mit der Überschrift könnte man vermuten, dass die taz behauptet, dass es sich bei den OrganisatorInnen/zukünftigen TeilnehmerInnen nicht um Hipster handelt. Trotzdem wird in der Überschrift dick und fett das Klischee wiederholt. Die Negation spielt dabei keine Rolle, was man aus der sprachwissenschaftlichen Forschung weiß. Auch wenn man ein falsches Frame negiert, wird es gestärkt. (Das passiert mit dieser Diskussion leider auch, bitte betrachten Sie den Beitrag als wissenschaftlichen Fachbeitrag, ich bin Linguist.)1 Ich habe das auch mit dem Titel des Beitrags gezeigt: In bestimmten Teilen Berlins sieht man Grafitti mit „taz lügt“. Selbst wenn ich diesen Spruch negiere, bleibt immer etwas haften bei der LeserIn, denn die Assoziation zwichen taz und lügen wird bei jedem gemeinsamen Vorkommen der beiden Wörter gestärkt.

Tendenziöse Berichterstattung mit Bezug auf alten Diskussionsstand

Der zitierte Tweet (im PDF der taz verlinkt) ist vom 21.11. also ganz vom Anfang der Diskussion, als noch nicht allen klar war, was genau geplant ist. Wie ich in meinem ersten Blog-Post zum Thema mit Bezug zur nun vorhandenen Web-Seite der OrganisatorInnen dargestellt habe, findet Olympia nicht nur im Stadion statt. Die Veranstaltung wird gestreamt und alle können teilhaben, ob nun am eigenen Bildschirm oder beim Public Viewing vor dem EM-Eröffnungsspiel. Außerdem sind mehr als die Hälfte der Tickets Spenden, so dass Menschen, die es sich nicht leisten können, dennoch teilnehmen können (zu spendenfinanzierten Kliamveranstaltungen siehe unten). Das war der taz auch vor dem Schreiben des Beitrags bekannt. Das weiß ich genau, denn ich hatte meinen Blog-Post mit Hinweis auf die Unterstützung durch Scientists4Future Berlin-Brandenburg und das Erreichen der Millionengrenze an die Redaktion und die LeserInnenbriefabteilung geschickt.

Auch bei diesem Zitat lügt die taz nicht:

Auch ihre Berliner Orts­gruppe hat mittlerweile ein ablehnendes Statement veröf­fentlicht. Das Olympia-Projekt komme einem „Event näher als einer repräsentativen demokra­tischen Versammlung“, schreiben sie in einem Statement.

taz zitiert FFF-Statement

Das ist wohl wahr, nur geht es am Punkt vorbei. Es hat nie jemand behauptet, dass Olympia eine repräsentative Versammlung werden solle. FridaysForFuture ist auch nicht repräsentativ. Wir verdanken FFF sehr viel und gerade auch der Berliner Gruppe. Ich denke, dass das die taz auch anerkennt. Die Situation in Bezug auf das Klima ist schrecklich, aber sie wäre noch viel schlimmer, wenn wir FFF nicht (gehabt) hätten. Zu sagen, die Bewegung XY ist nur eine dämliche Mittelschichtsveranstaltung, ist Bildzeitungsniveau. Genauso wurde nun schon ein Jahr gegen FFF argumentiert und wird nun eben auch gegen Olympia argumentiert. Paradoxerweise auch von FFF selber. Hey FFF, Ihr seid auch nicht repräsentativ, aber trotzdem großartig!

Die taz macht sich also formal die Hände nicht schmutzig, sie zitiert ja nur. Das macht sie aber selektiv und tendenziös. Sie hätte erwähnen können, dass die PsychologInnen for Future, die Parents For Future und die Scientists for Future Olympia unterstützen. Sie hätte erwähnen können, dass die Genossenschaftbank GLS-Bank, der Grundeinkommen-Verein, Günter Faltin und die Entrepreneurs For Future, Mehr Demokratie e.V., Open Petition German, Zerochange.org, Demokratie in Bewegung und Schule im Aufbruch dabei sind. Sie hätte erwähnen können, dass es ein Potential gibt, nicht nur das Klimaproblem sondern auch Probleme mit Gleichstellung, Diversität und sozialer Teilhabe Gegenstand von Petitionen sein werden. Das sind alles Anliegen der taz, weshalb diese selektive Berichterstattung sehr verwundert.

Und. Und! Und sie hätte wissen können, dass Olympia am Freitag vor und während der regulären -Demo bei FFF im Invalidenpark war.

Olympia und FFF Berlin am 13.12.2019 gemeinsam im Invalidienpark

Ey, taz, vielleicht habt Ihr die Verbindung zu den Bewegungen verloren. Vielleicht seid Ihr einfach alt und keine Hipster und keine Jugendlichen. Wird’s jetzt unsachlich? Ja! Ich bin wütend! Ich darf das. Ich schreibe hier nur meinen Blog, aber Ihr, Ihr macht ’ne Zeitung und da hat alles sachlich zu sein, außer auf der Meinungsseite oder bei „Die steile These“ vielleicht, aber der Beitrag war auf der Politikseite.

Hipster

Vorweg: Ich mag Hipster auch nicht. Irgendwann so zwischen 2001 und 2010 gab es eine Initiative, den Gneistplatz im Prenzlauer Berg verkehrszuberuhigen. Ich bin da hingegangen und da waren 10 Menschen, die mit sich selbst beschäftigt waren, mich überhaupt nicht wahrgenommen haben und mit Sekt angestoßen haben. Mir war klar: Das ist nicht meine Welt. Ich bin inzwischen aus dem Prenzlauer Berg weggezogen. Wegen der Hipster.2 Aber, liebe taz, kennt Ihr denn die VeranstalterInnen? Habt Ihr mit ihnen gesprochen? Das sind inzwischen sehr viel mehr, als die Einhorn-Leute. Und die Einhorn-Leute persönlich sind auch sehr ok. Was Ihr macht, sind direkte Ad Hominem-Argumente (Ihr greift Personen an, statt Euch mit Inhalten auseinaderzusetzen) und das ist unterste Schublade. Es geht nicht um zehn Personen, die es gern an ihrer Kreuzung leise und abgasfrei haben wollen. Es geht um Menschen, die die drängendsten Probleme unserer Zeit lösen wollen, genauer: Die NGOs und anderen eine Plattform zur Verfügung stellen wollen, mit der wir dann gemeinsam die Probleme lösen können. Warum hasst Ihr sie dafür?

Deniese von Extinction Rebellion und Parents For Future diskutiert bei der Auftaktveranstaltung in der Markthalle neun mit Frauen, die sich in Arbeitsgruppen zur Ausarbeitung von Petitionen bzgl. Diversität und Teilhabe einbringen wollen.

Kommunisten, Sozialdemokraten und Nazis

Lieber taz, was gerade in diesem Land passiert ist genau dasselbe, wie vor 1933. Die Kommunisten und Sozialdemokraten hauen sich die Köppe ein, die Nazis geben ihnen den Rest und übernehmen dann. Wir können die zu lösenden Problem nicht in kleinen Gruppen lösen. Schon gar nicht in der noch zur Verfügung stehenden Zeit. Es wäre also sehr schön, wenn wir uns nicht dauernd selbst die Beine weghauen würden.

Wirklich? Andere Protestformen sind kostenlos?

Und übrigens: Auch Eure Bildunterschrift ist falsch: Der Straßenprotest ist nicht kostenlos.

Falsche Bildunterschrift in der taz: Umsonst ist der Tod.

Am Anfang der Proteste haben FFF-Berlin Geld gesammelt, damit sie ihre Anlage kaufen konnten. Bei den Großveranstaltungen wird eine PA gestellt, die es in sich hat.

Seeed spielen live auf der FridaysForFuture-Demo am Brandenburger Tor, Berlin, 29.11.19, „Boxentürme massieren deine Seele.“ Man sieht die Türme im Hintergrund.

Die gibt es auch nicht für Umme. Und? Wo kommt das Geld her? Von uns, von SpenderInnen. Teilweise in Aktionen eingeworben, teilweise auf den Veranstaltungen selbst.

SpendensammlerInnen mit großen Geldsammelgefäßen bei NeustartKlima am 29.11.2019 inBerlin

Bei Olympia geht das nicht, denn das Stadion, die Telekom-Infrastruktur, die Bühnen, die Security muss vorher finanziert werden.

Konsequenz: Ich borg mir mal Geld von der taz

Eine positive Berichterstattung in der taz hätte vielleicht 100.000–200.000€ gebracht. Dieses Geld fehlt nun. Ich habe mich deshalb entschlossen, noch 100 Tickets zu kaufen.

Crowdfunding-Optionen auf startnext

Das geht nicht mal eben so. Deshalb werde ich mir das Geld von der taz borgen. Ich bin taz-Genossenschaftler. Schon in den 90er Jahren habe ich überlegt, was mir eine solche Tageszeitung wert ist, und habe seit dem immer wieder Genossenschaftsanteile gekauft. Auch der taz-Stiftung habe ich Geld für das neue Redaktionsgebäude gespendet. Die Genossenschaftanteile habe ich erst vor kurzem wieder aufgestockt, weil wir die taz auf alle Fälle als Stimme in der Klimakrise brauchen. Die Anteile hole ich mir nun aber zurück. Wenn ich nach Olympia dann wieder Geld habe, dann zahle ich es wieder ein.

Ich werde dann sagen können, dass ich dabei gewesen bin. Die taz wird zumindest beim Crowd-Funding nicht dabei gewesen sein. Vielleicht verstehen sie ja, was passiert, wenn die Arbeitsgruppen mit ihrer Arbeit beginnen.

Wer noch unterstützen/Tickets kaufen will, kann das bei startnext tun. Egal ob 15€ oder 30.000€, jeder Euro zählt. Haut rein!

Anhang: Unerwiderte Liebe

Nur damit das wirklich klar ist: Ich liebe die taz! Ich verbringe je nach Arbeitsbelastung 30–60 Minuten täglich mit ihr. Ich frühstücke mit ihr, ich gehe mit ihr ins Bett und ich nehme sie mit auf’s Klo. Die Artikel über Umweltfragen sind hervorragend (meistens), Ulrike Herrmann schreibt sehr aufschlussreich und anders als AutorInnen in anderen Zeitungen über Wirtschaftsthemen. Berichterstattung über den Osten ärgert mich manchmal, aber es gibt mit Anja Meier und Simone Schmollak auch da sehr gute AutorInnen und die taz hat zumindest das Problem mit der Berichterstattung über den Osten erkannt.

Seit ich Geld verdiene (1994), bezahle ich den politischen Preis der taz, der höher liegt als der normale Preis und AbonentInnen mit dem Leider-leider-Preis subventioniert. Seit einiger Zeit habe ich ein online-Abo noch dazu.

Auf twitter hat jemand geschrieben, ich würde mich wie ein vierjähriges Kind benehmen, dem man sein Lieblingsspielzeug nicht gekauft hat. Ich habe dem zugestimmt, möchte das aber revidieren. Die Emotion ist ungleich stärker, denn es handelt sich um unerwiderte Liebe. Ich denke immer noch, dass die taz Olympia gutfinden müsste. Und wer weiß, vielleicht tut sie das ja auch. Wir haben bisher zwei Stimmen aus der taz gehört und das waren jeweils nicht die Umwelt-RedakteurInnen. Diese zwei Artikel haben bei den Olympioniken sehr viel kaputt gemacht, aber meine Liebe ist so groß, dass ich uns eine zweite Chance geben würde.

NeustartKlima: taz-Mitarbeiterin verteilt die Klima-taz bei der FridaysForFuture-Demo , Berlin, 29.11.19

Die Aktion mit den Anteilen ist ohnehin symbolischer Natur, weil ich die Anteile ja wieder einzahlen werde. Das heißt, dass der Schaden, der entstehen wird, der Höhe der Zinsen/Kursgewinne entspricht, die die taz für das Geld in der Zeit bekäme, die ich zum Rückzahlen brauche. Ich weiß nicht, wie viel das genau ist, weil ich nicht weiß, was die taz mit dem Geld macht, aber der Betrag wird nicht groß sein. Und ich habe auch vor, weiterhin neue Anteile zu erwerben, so dass wirklich kein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Ein politischer Schaden ist natürlich entstanden, aber das liegt an dem unterirdischen Artikel, diesen Schaden hat sich die taz selbst zuzuschreiben.

Zusammenfassung: Liebe taz, Ich hoffe, wir sehen uns im Olympiastadion. Vielleicht könnt Ihr drinnen keinen Stand haben, weil Ihr eine kommerzielle Einrichtung seid. Aber RedakteurInnen sind natürlich herzlichst willkommmen und Ihr dürft die taz natürlich vor dem Stadion verteilen.

NeustartKlima: taz-Mitarbeiter verteilt die Klima-taz bei der FridaysForFuture-Demo , Berlin, 29.11.19

  1. Der Kommentar in Klammern ist nicht ganz ernst gemeint, wissenchaftliche Beiträge sehen anders aus. Beispiele könn’se auf meiner Webseite angucken.
  2. Irgendwie eine Form von Selbsthass, ich weiß. Aber ich bin irgendwie eine andere Art Hipster. Schlecht frisiert, unrasiert, mit kaputten Sachen und anderen Zielen und Werten.

7 Gedanken zu „taz lügt nicht

  1. Lieber Prof. Müller,

    während Sie so begeistert über die Ignoranz des Pöbels geschrieben haben, ist mir mittlerweile aufgefallen, dass @12062020olympia mit Marian Wendt wirbt.
    Wendt ist im Berliner Kreis der CDU, also in einem Freundeskreis von EIKE und Afd mit Bosbach, Lengsfeld und Co.

    Transkript des Videos: https://pastebin.com/8aFzeHLV

    (Sie können natürlich hier Kommentare – wie bei 12062020olympia üblich – löschen. Viel Spass noch die nächsten 3 Tage)

    • Oh, vielen Dank für diesen Hinweis. Gibt es dafür Belege? Links? Schlechte Gesellschaft. Allerdings ist er der Vorsitzende des Petitionsausschusses und in sofern ist verständlich, dass man ihn gefragt hat. Ich kannte ihn vorher nicht, obwohl ich mich für politisch informiert halte. Frau Lengsfeld ist mir aber sehr wohl ein Begriff =:-(.

      Was meinen Sie mit Pöbel? Solche Wörter benutze ich nicht. Ich denke sie nicht einmal. Ich bin vielleicht Professor, aber ich bin auch Ossi, dort gab es diese Klassenunterschiede nicht. Handwerker waren dort reich, nicht Akademiker. Und LinguistInnen sind eh anders drauf als der Rest der AkademikerInnen. #Chomsky

  2. 1. Belege für das Video mit Wendt? Natürlich werben die vielen engagierten Leute außerhalb des kleinen Kreises fleißig für 12062020olympia, da haben Sie das Video sicher schon gesehen.
    Berliner Kreis und alles andere: einfach googlen.

    2. Pöbel: Ihr Text trieft vor Arroganz. 2 Beispiele zur taz: Die hat gefälligst zum Projekt zu fahren. Wenn Sie der taz etwas schicken, hat die Redaktion es zu lesen und umzusetzen.
    – Ach, ein drittes: „Und sie hätte wissen können, dass Olympia am Freitag vor und während der regulären #1JahrNurBlockiert-Demo bei FFF im Invalidenpark war.“ – mag sein, nur hat es 12062020olympia nicht mal geschafft, die versprochenen ‚Probe‘ der ‚Petitionen‘ hinterher irgendwo zu erwähnen.
    Ja, das könnte ich länger belegen, aber dann doch lieber öffentlich woanders, wo Sie nicht à la einhorn Kommentare löschen können.

    Das wäre als Karikatur vielleicht lustig: der Crowdfunder wird immer weniger öffentlich sichtbar, je länger er läuft.
    (Ja, ich seh auch die Zahlen und die naiven Promis, die jetzt kurzfristig aufspringen)

    • Das Video habe ich gesehen, ich habe es sogar verlinkt. In meinem ersten Post. Vielen Dank für den Hinweis auf den Berliner Kreis und EIKE. Aber irgendwie ist Wendt dennoch der Vorsitzende des Petitionsausschusses. In dieser Funktion kann man doch mit ihm reden, oder nicht? So lange man nicht seine sonstigen Ansichten verbreitet. Zu 2: Tut mir Leid, wenn Sie das arrogant finden. Ich gehöre nciht zu den OrganisatorInnen, weiß also nicht, ob die taz zum Auftakttrefffen eingeladen war. Ich hoffe es aber sehr. Und selbst wenn nicht, so hätten interessierte JournalistInnen dennoch aus den sozialen Medien davon erfahren können. Ich erwarte als taz-Leser und -Genosse, dass sich die taz um soziale und ökologische Bewegungen kümmert, das ist schließlich ihr Hauptgebiet und ihr Alleinstellungsmerkmal. Dass die taz Material liest, das ihr die LeserInnen zuschicken, erwarte ich in der Tat. Dafür gibt es wie bei anderen auch eine eigene Stelle: die LeserInnenbriefredaktion. Über eine Umsetzung hätte ich mich gefreut, aber ich habe sie nicht erwartet. In meinem Kommentar habe ich nur gesagt, dass sie es gewusst haben müssen. Alle Leute, die sich für Olympia einsetzen arbeiten ehrenamtlich. Viele Sachen wurden falsch angegangen oder sind mangels Ressourcen hinten runtergefallen. Sie sind von Ihrem Sessel aus in einer viel besseren Position und das ist es, was mich aufregt, an Ihren Kommentaren und an der taz: Sie können mit ein paar Zeilen einfach viel Schaden anrichten, der hinterher nicht so leicht aufgeräumt werden kann. Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Die OrganisatorInnen haben sicher aus denselben Gründen abgeschaltet.

  3. Sorry, dass das so lang wird. Ich werde echt nicht überrascht sein, wenn Sie das hier löschen. Nach 4 Wochen „Olympia“ anschauen, erwarte ich das wirklich von „1206“.

    3. Das Abschalten der Telegram Gruppe war echt krass, wie viele Leute hat das abgeschnitten?
    Allein schon, dass dort keiner der anderen Macher Herrn Thole mal gebremst hat, passt leider allzu gut in mein Bild von Zeilers Projekt, das ich detailliert belegen kann (aber sicher nicht hier).

    4. Linguistik: Da könnte man Ihren Text lange analysieren. Dieses Schema „X ist auch gegen Y (das gut ist), also ist Z doch auch gut“ hat es ein paar der Aktiven ja echt angetan.
    Und auch das: „Um 1930 waren Leute zu sehr zerstritten, danach kam das Dritte Reich, also dürft ihr uns jetzt nicht so sehr kritisieren.“

    Schade, das hat mich vor ein paar Tagen doch echt enttäuscht. Wir haben uns ein paar mal an der FU in den 2000ern gesehen.

    Naja, macht halt weiter. Jetzt kommt wohl am 24. ein Großspender um die Ecke für Zeilers Geldsammel-Traum – und dann werden es all die Unwissenden endlich richtig verstehen!!

    Ich würd das, wenn es nicht so viel Geld und Zeit verschwenden würde, im Grunde echt gern sehen: wie dann plötzlich 12062020olympia sich öffnet, die Kommentare wieder freigibt, auf Anfragen reagiert … real werden dann vermutlich nur viele Initiativen (verständlicherweise) Aufmerksamkeit abhaben wollen.

    • Telegram und RocketChat habe ich mangels Zeit nicht verfolgt. Ich habe die Twitter-Diskussionen gesehen, das hat mir gereicht. Die Argumente waren immer dieselben, ich habe einige in meinen Blog-Posts aufgegriffen. Wenn ich mich richtig erinnere, haben Sie auch meine Tweets immer auf dieselbe Art und Weise kommentiert und ich habe Sie dann blockiert. Das alles ist einfach auch eine Ressourcen-Frage. Zu 4. das werden Sie in meinen Texten nicht finden. Bitte analysieren Sie! Zu der Sache mit 33 stehe ich. Das ist ein typisch linkes Problem, hat neulich auch jemand in ganz anderem Kontext (USA) festgestellt. Der Punkt ist: In dem taz-Artikel ist keine Kritik enthalten. Kein einziger Punkt ist stichhaltig. Der Artikel ist einfach nur unterirdisch und hätte vielleicht auf die Meinungsseite gekonnt. Es gibt ein einziges echtes aber nciht besonders starkes Argument gegen Olympia. Das ist implizit in der taz von heute enthalten, aber entweder ist das der taz nicht klar oder sie waren zu feige, das explizit zu machen. Es wäre ja auch nur ein einziger Satz gewesen. Kein Artikel. Welches dieses Argument ist, verrate ich am 25. =:-)

      Die Diskussion ist etwas asymmetrisch. Ich diskutiere mit Klarname und Bild, sie mit Pseudonym und anonym. Ich habe in den 2000ern sehr viele Menschen an der FU gesehen, kann Sie also nicht zuordnen.

      Sie haben es genau verstanden: Es geht um die Initiativen. Genau darum und genau darum, dass sie Aufmerksamkeit bekommen. Dafür haben die OrganisatorInnen wohl nun den stressigsten Monat ihres Lebens erlebt.

      Ansonsten kann ich diese Diskussion hier auch nicht beliebig weiterführen, aber es scheint ja auch alles gesagt zu sein. Ich bin nicht Olympia und wieso Sie Olympia-Erwartungen auf diesen Blog übertragen, ist mir unklar, aber auch ich habe nur beschränkte Ressourcen und werde die Kommentarfunktion für den Artikel demnächst dann abschalten. (Ich glaube, das geht auch automatisch …) Vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit für ein Gespräch und ich finde heraus, was Sie eigentlich wollen.

  4. Pingback: Nachhaltigkeit, Lobbyismus, Transparenz und der Politikkodex - Stefan Müller – Direktkandidat für ErlangenStefan Müller – Direktkandidat für Erlangen

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